Die Diskussion um die Arbeitszeitverkürzung nimmt an Fahrt auf, insbesondere die Idee einer 32-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich. Kurt Egger, ein prominenter Vertreter der ÖVP, äußerte sich klar und deutlich zu diesem Thema. Seiner Meinung nach ist die Vorstellung einer solchen Arbeitszeitverkürzung nicht realistisch. Nach Ansicht von Egger führt der derzeitige Fachkräftemangel dazu, dass viele Branchen bei reduzierten Arbeitszeiten nicht die gleiche Produktivität erreichen können.
Er betont insbesondere die Herausforderung, dass in vielen Bereichen, wie der Kinderbetreuung oder der Pflege, eine 32-Stunden-Woche nicht praktikabel ist. „Wer soll in den übrigen Tagen unsere Kinder betreuen, Kranke pflegen oder beispielsweise Kreuzungen regeln?“, fragt Egger rhetorisch. Er hat jungen Menschen geraten, sich bewusst zu machen, dass eine ausschließliche Teilzeitbeschäftigung langfristig zu Nachteilen führen kann, insbesondere beim Pensionsantritt.
Steuerliche Anreize für Vollzeitarbeit
Ein weiteres wichtiges Thema, das Egger anspricht, ist die Steuer- und Abgabenpolitik in Bezug auf Teilzeitbeschäftigte. Seiner Meinung nach besteht ein klares Ungleichgewicht in diesem Bereich. Um die Attraktivität von Vollzeitarbeit zu steigern, schlägt er Anreize vor. Der Österreichplan der ÖVP sieht unter anderem steuerfreie Überstunden und eine Senkung der Lohnnebenkosten vor. „Wohlstand ist nur durch Leistung erreichbar“, so Egger. Diese Grundüberzeugung müsse stärker in der Gesellschaft verankert werden.
Auf die Frage, wer für ihn ein „Leistungsträger“ ist, definiert Egger diese Personen als diejenigen, die durch ihren Einsatz zur Gesellschaft und Wirtschaft maßgeblich beitragen. „Leistungsträger sind alle Arbeitnehmer, Bauern, öffentlich Bedienstete und Unternehmer, die durch ihre Arbeit und ihr Engagement unseren Wohlstand sichern“, führt er aus. In diesem Zusammenhang betont Egger die Notwendigkeit, Vollzeitarbeit attraktiver zu gestalten, damit der Mehrwert auch auf dem Gehaltszettel erkennbar wird.
In Anbetracht der Herausforderungen, die die moderne Arbeitswelt mit sich bringt, bleibt abzuwarten, wie sich die Politik weiter positionieren wird. Kurt Egger bleibt jedoch standhaft und warnt vor einer utopischen Vorstellung von Arbeitszeitverkürzung ohne entsprechende Anpassungen im System. Weitere Informationen zu seiner Sichtweise finden sich in einem aktuellen Artikel bei www.weekend.at.