In Judenburg gibt es erfreuliche Nachrichten für die Stadt und ihre Bewohner. Die kürzlich stattgefundene Gemeinderatssitzung brachte einige bedeutende Entscheidungen mit sich. Bürgermeisterin Elke Florian äußerte mit einem erleichterten Seufzer, dass der Verkauf des Ochsenbodens abgeschlossen ist. Mit einem Erlös von 3,5 Millionen Euro, genehmigt von der Finanzprokuratur sowie der Mehrheit des Gemeinderats, befreit dieser Verkauf die Stadt von finanziellen Sorgen und ermöglicht Investitionen in verschiedene dringende Projekte.
Die Stadt plant, die Mittel gezielt für wichtige Vorhaben einzusetzen. Diese umfassen zunächst die Sanierung von Straßen, die Modernisierung von Schulen und Sportstätten wie dem Erlebnisbad sowie die Umsetzung eines Hochwasserschutzsystems und die Entwicklung eines Gesundheitszentrums. Auch die Innenstadt wird von diesen Investitionen profitieren, da die Stadt sich auf die Realisierung einer Freizeitarena konzentrieren möchte.
Wertvolle Flächen bleiben im Besitz der Gemeinde
Ein weiterer positiver Aspekt des Verkaufs ist, dass die Bevölkerung auch weiterhin Zugang zum Gebiet in den Seetaler Alpen haben wird. Die Winterleiten- und Schmelzhütte bleiben im Eigentum der Stadtgemeinde. Vizebürgermeister Thorsten Wohleser stellte klar, dass das Verteidigungsministerium kein Interesse am Weiterverkauf an Dritte hat und stattdessen bereit ist, das Gebiet der Stadt zurückzugeben, falls nötig.
Der Stadtrat Andreas Brugger verdeutlichte, dass viele Gespräche und Verhandlungen nötig waren, um zum Verkauf an das Bundesheer zu gelangen. Er unterstrich, dass die Pacht von 17.600 Euro jährlich im Vergleich zu den Erlösen aus dem Verkauf viel zu zeitintensiv gewesen wäre. Vizebürgermeister Norbert Steinwidder sieht in dieser Umstrukturierung eine große Chance für Judenburg, um durch gezielte Investitionen zukünftige Projekte zu realisieren und somit die Stadt weiterzuentwickeln. Stadtrat Christian Füller erinnerte daran, dass es in der Vergangenheit Überlegungen zur Verlegung des Truppenübungsplatzes (TÜPL) gegeben hat und dankte Oberst Manfred Hofer für seinen wertvollen Beitrag zu den Verhandlungen.
Trotz dieser vielversprechenden Entwicklungen äußerte Gemeinderat Kurt Tanner besorgte Stimmen und erklärte, dass Judenburg in Schwierigkeiten stecke, was ihm einen scharfen Tadel von Steinwidder einbrachte. Dies liegt auch daran, dass es ein gemeinschaftliches Leitbild gibt, das zu befolgen ist. Überrascht waren die Anwesenden, dass Tanner und einige seiner Fraktionskollegen nicht bereit waren, dem Verkaufsvertrag zuzustimmen, obwohl die Argumente für eine Genehmigung auf dem Tisch lagen.
Herausforderungen durch Leerstandsabgabe
Ein weiterer Punkt auf der Agenda war die Diskussion über die Leerstandsabgabe, die für eine gewisse Aufregung sorgte. Steinwidder kritisierte in seinem Dringlichkeitsantrag den hohen Verwaltungsaufwand und die negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung. Zudem stellte er fest, dass 15 Prozent der Leerstände gemeindeeigen sind. Die Bekanntgabe der Leerstandsabgaben gibt den betroffenen Bürgern die Möglichkeit, Änderungen in ihrem Wohnstatus zu melden, um der Gemeinde einen genaueren Überblick zu ermöglichen.
Von insgesamt 1.100 versendeten Abgabenanträgen sind bereits 220 eingegangen, und 60 Bürger haben den erforderlichen Betrag bereits bezahlt. Bürgermeisterin Florian wird prüfen, ob die Verordnung zur Leerstandsabgabe zurückgezogen werden kann, um möglicherweise noch mehr Stabilität in der Wohnsituation der Stadt zu schaffen. Diese Entwicklungen zeigen, dass Judenburg aktiv an Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität für seine Bürger arbeitet und sich dabei Herausforderungen stellt.