In Knittelfeld haben sich Nina Supanz und Jürgen Pichler mit ihrem Lebensmittelgeschäft „Die Foodies“ einen Namen gemacht. Trotz anfänglicher Hürden und eines ständigen Kampfes um die Gunst der Kunden, haben sie es geschafft, mit ihrem 700 Quadratmeter großen Markt im Stadtzentrum große regionale Bekanntheit zu erlangen. Die Auszeichnung der Kleinen Zeitung als „Köpfe des Jahres 2023“ in der Kategorie Newcomer hat ihrem Konzept zusätzlich Auftrieb gegeben.
Nina Supanz, die das Unternehmen leitet, hat ein besonderes Augenmerk auf eine attraktive und hochwertige Produktauswahl gelegt. Gemeinsam mit ihrem Partner Jürgen Pichler und einem kleinen Team von drei Mitarbeiterinnen haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, den Bürgern von Knittelfeld eine umfassende Nahversorgung zu bieten. Ihre Entscheidung, auch sonntags geöffnet zu haben, verstärkt den Fokus auf Kundennähe und Flexibilität im Handel.
Ein attraktives Angebot für die Kunden
Das Konzept der „Foodies“ basiert auf der Idee, vor allem regionale Produkte anzubieten. Dies bedeutet nicht nur frische Lebensmittel von lokalen Anbietern, sondern auch eine nachhaltige und umweltfreundliche Einkaufsalternative für die Kunden. Während viele große Handelsketten auf Massenware setzen, legen Supanz und Pichler Wert auf Qualität und Herkunft ihrer Produkte. „Wir glauben, dass die Menschen mehr über die Herkunft ihrer Lebensmittel erfahren möchten und schätzen regionale Vielfalt“, erklärt Supanz.
- Den lokalen Markt stärken: Durch die enge Zusammenarbeit mit heimischen Erzeugern will das Team nicht nur die lokale Wirtschaft ankurbeln, sondern der Bevölkerung auch die Möglichkeit geben, Erzeugnisse aus ihrer Umgebung wertzuschätzen.
- Kundennähe: Die Entscheidung, auch am Sonntag zu öffnen, zeigt das Engagement des Unternehmens, den Bedürfnissen der Kunden entgegenzukommen.
Zusätzlich zur Auswahl an Lebensmitteln bietet „Die Foodies“ eine Auswahl an saisonalen Produkten und besonderen Leckereien an. Dadurch wird das Einkaufserlebnis für die Kunden abwechslungsreicher und interessanter. „Wir möchten, dass unsere Kunden Spaß am Einkaufen haben und immer wieder neu entdecken können“, so Supanz weiter.
Die Herausforderungen des Einzelhandels
Trotz der positiven Resonanz und dem steigenden Bekanntheitsgrad sieht sich das Team zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Der Einzelhandel im Allgemeinen hat mit steigendem Online-Kaufverhalten zu kämpfen. Dies führt dazu, dass kleinere Märkte und Geschäfte schwerer bestehen können, besonders wenn sie keine großen Werbebudgets haben.
Für Supanz und Pichler bedeutet dies, dass sie ständig innovativ bleiben müssen, um im Geschäft erfolgreich zu sein. „Wir müssen uns ständig anpassen und neue Ideen entwickeln, um unsere Kunden zu begeistern und zu halten“, sagt Supanz. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Team optimistisch und überzeugt von ihrem Konzept.
Indem sie eine Verbindung zur Bevölkerung aufbauen und ein Bewusstsein für regionale Produkte schaffen, setzen sie ein Zeichen für eine nachhaltige Entwicklung im Einzelhandel. Ihr Ansatz könnte Inspiration für andere Einzelhändler bieten, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Ein Blick in die Zukunft
Mit dem Ziel, das Einkaufserlebnis ständig zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, denkt das Team bereits über zukünftige Entwicklungen nach. Satellitenprojekte, wie regionale Märkte oder Events, um mehr Menschen in Kontakt mit lokalen Produkten zu bringen, stehen zur Diskussion. „Wir wollen ein Teil der Gemeinschaft sein, und das erfordert einen kontinuierlichen Dialog mit unseren Kunden“, erklärt Pichler.
Es bleibt abzuwarten, wie sich „Die Foodies“ in den kommenden Jahren entwickeln werden. Ihr Engagement und ihre Vision bringen frischen Wind in die Nahversorgung in Knittelfeld und zeigen, dass es möglich ist, im Einzelhandel erfolgreich zu sein, auch wenn der Konkurrenzdruck hoch ist.
Herausforderungen im Einzelhandel
Die Herausforderungen, mit denen Lebensmittelmärkte in der heutigen Zeit konfrontiert sind, sind vielfältig. Insbesondere kleine oder neu gegründete Märkte wie „Die Foodies“ müssen nicht nur gegen große Supermarktketten bestehen, sondern auch mit der zunehmenden Digitalisierung und dem steigenden Online-Handel umgehen. Laut einer Studie des Handelsverbands Deutschland (HDE) ist der stationäre Einzelhandel stark von der Digitalisierung betroffen. Immer mehr Verbraucher ziehen es vor, ihre Einkäufe online zu erledigen, was die Notwendigkeit verstärkt, ein unverwechselbares Einkaufserlebnis zu bieten, um Kunden zu gewinnen und zu binden.
Ein zusätzliches Problem ist die steigende Inflation, die in den letzten Jahren die Preise für Lebensmittel erheblich beeinflusst hat. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Preisgestaltung, sondern auch auf die Kaufkraft der Kunden. In einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes stiegen die Lebensmittelpreise in Deutschland im Jahr 2023 um durchschnittlich 10,6 %, was zu einem veränderten Konsumverhalten der Verbraucher führte. Viele suchen nach lokalen Alternativen oder besseren Angeboten, was die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Lebensmittelmärkte weiter herausfordert.
Regionale Produkte und Nachhaltigkeit
Ein wichtiger Trend im Lebensmittelhandel ist die zunehmende Nachfrage nach regionalen und nachhaltigen Produkten. Verbraucher legen immer mehr Wert auf die Herkunft ihrer Nahrungsmittel und bevorzugen Anbieter, die transparent über ihre Lieferketten informieren. Der Fokus auf regionale Produkte kann „Die Foodies“ helfen, sich von großen Ketten abzuheben und eine treue Kundenbasis aufzubauen. Die Nutzung lokaler Landwirtschaft und Produzenten kann nicht nur die Qualität der angebotenen Lebensmittel verbessern, sondern auch die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells fördern.
Eine Umfrage des Instituts für Ernährung und Gesundheits (IEG) zeigt, dass 65 % der Befragten bereit sind, mehr für regionale Lebensmittel zu bezahlen, was darauf hindeutet, dass es eine klare Marktchance für Lebensmittelmärkte gibt, die derartige Produkte anbieten. Diese Entwicklung kann insbesondere im Hinblick auf die Umwelteinflüsse des Transports von Lebensmitteln über lange Strecken vorteilhaft sein.
Einfluss von Auszeichnungen auf die Geschäftsentwicklung
Die Auszeichnung „Köpfe des Jahres 2023“ hat „Die Foodies“ nicht nur regionalen Bekanntheitsgrad verschafft, sondern auch dazu beigetragen, das Vertrauen der Konsumenten zu gewinnen. Solche Auszeichnungen können signifikant zur Geschäftsentwicklung beitragen, da sie als ein Zeichen der Qualität und des Engagements wahrgenommen werden. Studien zeigen, dass Kunden oft eher bereit sind, Unternehmen zu unterstützen, die für ihre Leistungen anerkannt werden.
Die Sichtbarkeit und das Ansehen, das durch solche Ehrungen gewonnen werden kann, spielen eine entscheidende Rolle dabei, sich in einem umkämpften Markt zu differenzieren. Kunden fühlen sich eher zu Marken hingezogen, die von Dritten als herausragend anerkannt sind, was zu einer erhöhten Kundenloyalität und Wiederholungskäufen führt. Dies könnte sich für „Die Foodies“ als vorteilhaft erweisen, wenn sie in der Lage sind, diese Anerkennung effektiv zu kommunizieren und in ihre Marketingstrategie zu integrieren.
