Die Forstwirtschaft in der Region Murtal steht vor großen Herausforderungen durch extreme Wetterbedingungen und eine schwächelnde Wirtschaft. Der Waldverband Murtal zeigt jedoch, dass es Wege gibt, den Wert des Holzes zu erkennen und zu steigern. Bei der Jahreshauptversammlung in der landwirtschaftlichen Fachschule Kobenzer wurde deutlich, dass das Engagement der Mitglieder und innovative Technologien eine positive Rolle spielen können.
„Holz ist Energie und auch wir sind Energie. Wir müssen uns noch mehr bewusst sein, welchen Wert unser Holz hat“, erklärte Rupert Liebfahrt, der Obmann des Waldverbands mit 600 Mitgliedern. Diese Botschaft verdeutlicht nicht nur die ökonomische Bedeutung von Holz, sondern auch die Verantwortung der Waldbesitzer gegenüber ihren Wäldern.
Wertvolle Ressourcen und Wege
Der Beitrag der Forstwirte zum Wirtschaftskreislauf ist umfangreich. Jeder Teil des Baumes kann verwertet werden, sei es als Blockholz oder als Schleif- und Faserholz für die Industrie. Die gesamten Erträge hängen jedoch nicht allein vom Marktpreis ab, sondern auch von den Witterungsbedingungen. Insbesondere die Holzbringung kann durch Naturereignisse beeinträchtigt werden, die die Zugänglichkeit der Wälder beeinflussen.
Liebfahrt wies darauf hin, dass Waldbauern aktiv ihre Wege instand halten sollten, um die Holzbringung zu erleichtern. „Wer also nicht warten will, bis der Borkenkäfer das Holz auffrisst, sollte sich um die Wege kümmern“, riet er den Mitgliedern. Angesichts von 191 Regentagen und zwei größeren Schadholzereignissen im vorangegangenen Berichtsjahr ist die erfolgreiche Vermarktung von 91.410 Festmetern Holz von 353 Mitgliedern als bemerkenswerte Leistung zu werten.
Innovationen für die Zukunft
Ein weiteres Highlight der Jahreshauptversammlung war die Vorstellung eines aufstrebenden Projekts im Holzinnovationszentrum (HiZ) Zeltweg, an dem der Waldverband aktiv beteiligt ist. Sepp Bärnthaler von der Energieagentur Obersteiermark erläuterte den Mitgliedern, dass es darum geht, Diesel und Gas aus Faser- und Schleifholz sowie aus Strauch- und Grünschnitt zu produzieren. Dieses 60 Millionen Euro teure Projekt stellt nicht nur eine bedeutende Einkommensquelle für die Waldbauern dar, sondern stärkt auch deren Verhandlungsposition bei Preisverhandlungen.
Die Initiative hat das Potenzial, die Forstwirtschaft in der Region Murtal und Murau nachhaltig zu transformieren und neue wirtschaftliche Perspektiven zu eröffnen. Für Rupert Liebfahrt und seine Mitstreiter ist dies ein Schritt in die richtige Richtung.
Diese Entwicklungen in der Forstwirtschaft zeigen, dass trotz widriger Umstände und unvorhersehbarer Herausforderungen innovative Ansätze und der Gemeinsinn der Waldbesitzer entscheidend sind. Der Wert des Holzes steigt in Zeiten wie diesen nicht nur monetär, sondern auch in seiner Bedeutung für die nachhaltige Energiegewinnung und die Umwelt.