In den letzten Tagen erlebte Österreich durch die heftigen Unwetter ein verheerendes Jahrhunderthochwasser, das Niederösterreich, Wien und Teile der Steiermark schwer traf. Besonders in Murau wurde die Situation durch untypische Schneefälle verschärft, wie Thomas Zeiler vom Bereichsfeuerwehrverband Knittelfeld berichtet. Trotz der dramatischen Wetterlage konnten viele Regionen glimpflich davonkommen.
Friedrich Sperl, Bürgermeister von St. Lambrecht und zuständig für den Katastrophenschutz im Bezirk Murau, schildert, dass im Bezirk St. Lambrecht keine größeren Vorkommnisse zu verzeichnen waren. Lediglich auf den Höhenlagen wie der Grebenzen fiel Schnee, der die Lage noch komplizierter machte. Auch Nina Pölzl, die Bezirkshauptfrau von Murtal, äußert, dass man gut durch das Ereignis gekommen sei.
Die Herausforderungen für die Feuerwehr
Die Belastungen für die Einsatzkräfte waren enorm. Der Bereichsfeuerwehrverband Judenburg war mit zahlreichen Einsätzen konfrontiert. Nachdem die Unwetter in Niederösterreich am 15. September große Schäden angerichtet hatten, wurde ein Team nach Loosdorf alarmiert, um vor Ort Unterstützung zu leisten. Über einen Zeitraum von mehreren Stunden waren bis zu 60 Feuerwehrleute und 10 Einsatzfahrzeuge im Einsatz, um den betroffenen Leuten zu helfen.
Der Einsatz war sowohl physisch als auch emotional eine große Herausforderung. Nico Schaden vom Feuerwehrverband berichtet von den schwierigen Bedingungen, die die Rettungen erheblich erschwerten – aufgrund der enormen Wassermassen waren etwa 200 Menschen in Loosdorf eingeschlossen. Der Einsatz von Rettungshubschraubern war aufgrund der orkanartigen Winde kaum möglich, sodass die Feuerwehr auf Holzboote, sogenannte „Zillen“, zurückgreifen musste. Die Strömungen waren jedoch so stark, dass die Anwendung dieser Boote oft nicht ausreichte.
Menschliches Leid im Fokus
Die emotionalen Auswirkungen des Hochwassers sind verheerend. Feuerwehrmann Schaden beschreibt die bedrückende Situation, die die Einsatzkräfte bei ihren Rettungsaktionen vorfand: „Die Leute haben alles verloren. Ihre ganze Existenz geht den Bach hinunter.“ Diese menschlichen Tragödien berühren besonders, wenn es sich um Familien mit Kindern handelt, die meist nur mit dem Nötigsten – oft nur mit ihren Kindern und Haustieren – fliehen konnten.
Ein weiterer Aspekt, der ins Gewicht fällt, ist der Anstieg der Einsätze in den letzten Jahren. Feuerwehrleute berichten, dass sie früher durchschnittlich alle fünf Jahre mit solchen Katastrophen konfrontiert waren; in diesem Jahr waren es bereits zwei massive Einsätze. Dies zeigt einen besorgniserregenden Trend, der auf die zunehmende Häufigkeit von extremen Wetterereignissen hinweist.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die aktuellen Unwetter nicht nur infrastrukturelle Schäden mit sich brachten, sondern auch tiefgreifende menschliche Schicksale offenbarten. Die Herausforderungen, die die Retter bewältigen mussten, waren außerordentlich, und der Rückhalt der Gemeinschaft spielt in solchen Zeiten eine entscheidende Rolle. Dennoch zeigen die Berichte, dass viele der betroffenen Regionen letztendlich mit einem blauen Auge davongekommen sind.