In einer bemerkenswerten Initiative zur Förderung von Regionalität und nachhaltigen Praktiken hat die Brauerei Murau in den letzten Jahren ihr Engagement für lokale Landwirtschaft erheblich verstärkt. Ausgangspunkt dieser Entwicklung war ein Projekt zur Produktion von Braugerste, das mittlerweile eine Vielzahl von Landwirten in der Region einbezieht.
Von 14 auf 57 Landwirte: Ein beeindruckendes Wachstum
Vor vier Jahren war das Murauer Braugersten-Projekt noch eine kleine Initiative, an der 14 Landwirte beteiligt waren. Heute, im Jahr 2023, ist die Teilnehmerzahl auf 57 gestiegen, die auf einer beeindruckenden Fläche von 320 Hektar Braugerste anbauen. Diese positive Entwicklung zeigt nicht nur das zunehmende Interesse an nachhaltigen Anbaumethoden, sondern auch die Unterstützung, die Landwirte in der Region erhalten.
Ein Projekt mit weiten Auswirkungen
„Während der Pandemie hat man sich neue Gedanken gemacht. Vor allem die Knappheit der Ressourcen sowie die regionale Versorgung wurden viel diskutiert und in Frage gestellt“, schildert Josef Rieberer, geschäftsführender Vorstand der Brauerei Murau. Das Projekt zielt darauf ab, sowohl die Wertschöpfung für Landwirte in der Umgebung zu steigern als auch die Versorgungssicherheit für die Verbraucher zu gewährleisten. Diese Initiative hat nicht nur Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Landwirte, sondern auch auf die gesamteRegion.
Professionelle Unterstützung für hohe Qualität
Der Erfolg des Projektes resultiert aus einer Kombination von Motivation, Fachwissen und Engagement. Anton Grantner, der Obmann des Saatbauvereines und Mitorganisator, hebt hervor, dass die gute fachliche Betreuung durch die Landwirtschaftskammer entscheidend für die hohe Qualität und Erträge der Braugerste war. Die Landwirte profitieren von einer lukrativen Anbaumöglichkeit, die nicht nur wirtschaftlich sinnvoll ist, sondern auch die lokale Identität stärkt.
Feier des Erfolges: Das Braugersten-Fest
Beim jährlich stattfindenden Braugersten-Fest wurde die Bedeutung des Projekts von Agrarlandesrätin Simone Schmidtbauer betont: „Gerstensaft bringt Schaffenskraft. Wenn aus einer Idee ein Erfolg wird, profitiert eine ganze Region.“ Ihre Worte spiegeln das Konzept wider, dass die Wertschöpfung vor Ort bleibt und gleichzeitig das Bewusstsein für Klimaschutz geschärft wird. Die Veranstaltung hat nicht nur die landwirtschaftlichen Erfolge gewürdigt, sondern auch die Gemeinschaft gefördert.
Nachhaltige Praktiken in der Produktion
Bei der Generalversammlung der Brauerei Murau wurde erneut auf die zentrale Rolle von Nachhaltigkeit verwiesen. Die Brauerei nutzt die gesamte Wärme aus dem Murauer Biomassewerk und bezieht den Strom aus der Region. Auch die Braugerste stammt zu 70 Prozent aus der umliegenden Gegend. Diese praktischen Maßnahmen unterstreichen das Engagement der Brauerei für umweltfreundliche Produktionsweisen und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes.
Vielfalt in der Produktpalette
Neben dem traditionellen Murauer Bier hat die Brauerei ihre Produktvielfalt erheblich erweitert. Besonders die Marke Murelli verzeichnete einen starken Anstieg, während auch neue Angebote wie der gespritzte Wein unter der Marke „Feinspritz“ aus regionalen Quellen angeboten werden. Solch eine Diversifizierung stärkt nicht nur die wirtschaftliche Basis der Brauerei, sondern bereichert auch das Angebot für die Verbraucher.
Ein Beispiel für erfolgreiche Regionalität
Die Entwicklungen rund um die Brauerei Murau und die damit verbundene Initiative zur lokalen Braugerste zeigen eindrucksvoll, wie durch Zusammenarbeit und Engagement nicht nur die wirtschaftliche Situation von Einzelpersonen, sondern auch die der gesamten Region nachhaltig verbessert werden kann. Das Projekt fungiert als Vorbild für ähnliche Initiativen, die auf Regionalität und Umweltschutz setzen. Durch solche Programme können nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche und ökologische Vorteile erzielt werden, die weit über die Landwirtschaft hinausgehen.