Die Stadt Murau erlebte kürzlich ein bedeutendes Ereignis: Das internationale Samson-Treffen, das nach 75 Jahren wieder stattfand. Bei diesem spektakulären Fest versammelten sich Menschen aus verschiedenen Ländern, darunter Spanien und Belgien, um die beeindruckenden, mehrere Meter hohen Holzfiguren zu feiern. Dieses traditionsreiche Ereignis ist Teil des UNESCO-immateriellen Kulturerbes und zieht auch Besucher aus der Ferne an, die mit Begeisterung an dem bunten Treiben teilnehmen.
Die Ursprünge des Samson-Treffens reichen bis in die Zeit der Gegenreformation zurück. Diese Tradition hat bemerkenswerte 500 Jahre überdauert und wird von insgesamt zwölf Gemeinden in Österreich jährlich gepflegt. Hierbei handelt es sich nicht nur um bloße Umzüge; die Teilnehmer bringen lebendige biblische Szenen dar, um die Menschen mit der katholischen Glaubenslehre zu verbinden.
Biblische Figuren und ihre Bedeutung
Eine der eindrucksvollsten Herausforderungen besteht darin, diese riesigen Figuren zu tragen. Mit einer Höhe von bis zu sieben Metern und einem Gewicht von 80 bis 100 Kilogramm sind sie nicht nur beeindruckend anzusehen, sondern auch schwer zu manövrieren. Martin Lienhart von der Bürgergarde Murau schilderte die körperlichen Anstrengungen, die die Träger auf sich nehmen müssen. „Es ist schon relativ anstrengend, besonders bei solchen Temperaturen wie bei dieser Veranstaltung. Aber es ist die größte Ehre für einen Tamsweger“, erklärt er. Die Leidenschaft für diese Tradition wird oft von Generation zu Generation weitergegeben, was die Verbindung zur Geschichte noch verstärkt.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Ansprache des steirischen Diözesanbischofs Wilhelm Krautwaschl. Er betonte die zeitlose Bedeutung der biblischen Figuren und ihre Relevanz für das moderne Leben. Besonders beim Samson, dem bekanntesten Riesen, wird klar, dass wahre Stärke im Einklang mit Gott zu finden ist. Seine Botschaft hat eine große Resonanz beim Publikum gefunden und unterstreicht die tiefere spirituelle Dimension des Festes.
Die internationale Teilnahme an diesem Fest, wie die der belgischen und katalanischen Gruppen, zeigt, dass die Faszination für diese Tradition nicht nur lokal, sondern auch global anerkannt wird. Die Murauer Giganten werden die Gelegenheit haben, bald nach Barcelona zu reisen, um dort den kulturellen Austausch weiterzuführen und ihre einzigartigen Traditionen zu präsentieren.
Das Samson-Treffen ist somit nicht nur eine Feier des Brauchtums, sondern auch ein Beispiel für die Kraft der Gemeinschaft, die über Ländergrenzen hinweg verbindet. Viele Teilnehmer kommen nicht nur wegen der Spektakel, sondern auch aus Gründen des kulturellen Verständnisses und der Wertschätzung für die reiche Tradition, die jeder der präsentierten Figuren mit sich bringt.