Murau

Bartholomäussonntag: Traditionelle Prangschützen feiern 284 Jahre Erbe in Ranten

In Ranten sorgten die Prangschützen um Bürgermeister Franz Kleinferchner beim Bartholomäussonntag für Furore – 284 Jahre Tradition mit Salven und Fahnenschwingen im Festzelt!

In Ranten, heimlicher Ort voller Traditionen, wurde am vergangenen Sonntag der Bartholomäussonntag gefeiert, ein Anlass, der die Gemeinde zusammenbringt und die tief verwurzelten Bräuche der Prangschützen in über 284 Jahren aktiver Geschichte zelebriert. Der Bürgermeister und Kommandant der Prangschützen, Franz Kleinferchner, erklärte, dass die Gründung des Vereins auf eine Notwendigkeit der damaligen Landwirte und Knechte zurückgeht, die sich gegen Überfälle von Räubern zusammenschlossen.

Der Rantner Verein hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, obwohl viele der Traditionen, die einst auch zu Ostern und Fronleichnam gepflegt wurden, inzwischen etwas in den Hintergrund gerückt sind. Heute sind die Prangschützen vor allem am Bartholomäussonntag aktiv, wobei sie eine zentrale Rolle bei den kirchlichen Prozessionen innehaben. Ihr ursprüngliches Ziel, den Schutz des Allerheiligsten zu gewährleisten, wird auch heute noch hochgehalten.

Ein Blick auf die Prangschützen

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Die feierlichen Handlungen begannen am Sonntagvormittag mit einem Gottesdienst, der die Teilnahme zahlreicher Bürger verzeichnen konnte. Auch die Musikkapelle des Dorfes war in voller Montur anwesend und verlieh der Veranstaltung eine musikalische Würze. Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen des Fahnenschwingens und der Schüsse, die anlässlich des Festes zu Ehren der Rantner Bevölkerung und der Gäste abgefeuert wurden.

Wichtig zu erwähnen ist die Stimmung beim Pfarrhof, wo die geistlichen Vertreter, angeführt von Pfarrer Thomas Mörtl und einem Gastpriester aus Polen, sich einfanden und die Schüsse der Prangschützen sowie das Fahnenschwingen persönlich abnahmen. Der Kommandant Franz Kleinferchner vermeldete stolz, dass an diesem Tag oder besser gesagt Nachmittag circa 180 Salven den Himmel über Ranten erhellten, ein eindrucksvolles Zeugnis des ungebrochenen Brauchtums.

Traditionen und Ausgaben der Prangschützen

Die bei der Veranstaltung gesammelten Spenden aus den Salven unterstützen nicht nur die Ausstattung der Prangschützen, sondern fließen auch in die Kosten für Patronen sowie in das „Schützenbier“ bei den geselligen Zusammenkünften der Truppe. Die Tradition des Schützenbieres hat sich über die Jahre als sowohl fester Bestandteil der Gemeinschaft als auch als Ausdruck von Geselligkeit etabliert. An diesem besonderen Tag waren die Prangschützen nicht nur als Traditionsträger, sondern auch als lebendiges Bindeglied der Gemeinschaft äußerst präsent.

Das Fahnenschwingen, eine Besonderheit in Ranten, hebt sich deutlich von ähnlichen Festlichkeiten in benachbarten Gemeinden ab, in Murau oder Krakaudorf etwa, wo der Samsontanz ebenfalls Teil der Feierlichkeiten ist. Trotz der Unterschiede bleibt der Zusammenhalt und das gemeinsame Feiern der Traditionspflege ein zentrales Element all dieser Veranstaltungen.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und es ist bemerkenswert, wie die Prangschützen am Sonntag die Straßen Rantens prägten und mit ihrer anmutigen Tradition einen unvergesslichen Eindruck hinterließen. Die Feierlichkeiten am Bartholomäusssonntag sind nicht nur ein Zeugnis der Geschichte, sondern auch ein starkes Zeichen für das Engagement und den Stolz der Gemeinschaft von Ranten, ihre Traditionen auch in kommenden Generationen lebendig zu halten.

Die Bedeutung der Prangschützen für die Gemeinde

Die Prangschützen in Ranten sind weit mehr als nur eine traditionelle Schützengarde; sie sind ein integraler Bestandteil der lokalen Kultur und Gemeinschaft. Ihre Ursprünge im 18. Jahrhundert spiegeln sich nicht nur in ihrer Geschichte wider, sondern auch in der sozialen Identität der Gemeinde. Der Zusammenschluss der Bauern und Knechte zur Verteidigung gegen Räuber zeigt, wie wichtig eine kollektive Identität in herausfordernden Zeiten war. Dies hat sich über die Jahre im Vereinsleben fest verankert und sorgt für einen stark ausgeprägten Gemeinschaftssinn, der bis heute Anklang findet. Das Kirchweihfest, bei dem die Prangschützen eine zentrale Rolle spielen, ist nicht nur eine Feier, sondern auch ein bedeutendes soziales Ereignis. Dieses Fest bringt die Dorfgemeinschaft zusammen, fördert den Austausch und stärkt die interpersonellen Beziehungen. Solche traditionellen Feste sind oft ein Schaufenster für lokale Bräuche und stärken die kulturelle Identität. Die Prangschützen, in ihrer markanten Uniform und mit ihren vielfältigen Aufgaben während der Feierlichkeiten, sind dabei zentrale Figuren, die das Erbe der Region lebendig halten.

Finanzierung und Unterstützung der Prangschützen

Die Prangschützen sind auf Unterstützung aus der Gemeinde angewiesen, um ihre Traditionen aufrechterhalten zu können. Die Einnahmen aus den Spendensammlungen während der Salven und anderen Veranstaltungen fließen in verschiedene Bereiche: von der Anschaffung neuer Uniformen bis hin zu notwendigen Materialien wie Patronen. Das „Schützenbier“, das bei Zusammenkünften aufgetischt wird, wird ebenfalls aus diesen Mitteln finanziert. Die lokale Bevölkerung und der Verein profitieren gegenseitig von dieser finanziellen Unterstützung. Das Engagement der Mitglieder, sowie die Wertschätzung der Gemeinschaft für diese Tradition, tragen entscheidend zur Nachhaltigkeit des Vereins bei. Es ist klar, dass solch eine Gemeinschaftsaktivität nicht nur der Tradition dient, sondern auch als ein Bindeglied für die Dorfbewohner fungiert, das jüngere Generationen dazu anregt, sich ebenfalls in den Verein einzubringen.

Traditionelle Feste in der Region und ihre Entwicklung

Traditionelle Feste haben in vielen Regionen Österreichs einen besonderen Stellenwert. Neben dem Bartholomäussonntag gibt es zahlreiche Feierlichkeiten, die tiefe Wurzeln in der Geschichte haben und wichtige kulturelle Aspekte der Gemeinschaft hervorheben. Veranstaltungen wie das Fronleichnamsfest oder regionale Kirchweihfeste sind Orte, an denen Traditionen weitergegeben und gepflegt werden. Die Rolle der Prangschützen ist dabei nicht isoliert zu betrachten. In vielen Gemeinden gibt es ähnliche Traditionen, wie etwa die Bräuche rund um den Maibaum oder die Trachtenfeste, die sowohl bunte Auftritte als auch eine Art von folkloristischem Stolz verkörpern. Diese Feste fördern nicht nur das Zusammengehörigkeitsgefühl, sondern stellen auch eine wichtige Plattform für die Wertschätzung und Darstellung lokaler Kultur dar. In der aktuellen Zeit, in der viele traditionelle Bräuche unter Druck stehen, ist das Engagement der Prangschützen und ähnliche Organisationen ein Zeichen dafür, wie bedeutsam es ist, die eigene Geschichte und Tradition zu bewahren. Das Bestreben, junge Menschen in die Gemeinschaft einzubinden, wurde von Generation zu Generation weitergegeben und wird immer wieder neu belebt. Die Prangschützen bleiben somit ein festes Fundament in der lokalen Kultur Rantens und tragen entscheidend zur Identität und zum Gemeinschaftsgefüge bei.

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