
Die steirische Landesregierung hat am Sonntag das endgültige Aus für den sogenannten „Lufthunderter“ verkündet. In einer gemeinsamen Erklärung von FPÖ und ÖVP wurde bekannt, dass eine umfassende Prüfung ergeben habe, dass die festgelegten Immissionsgrenzwerte seit 2020 nicht überschritten wurden, wie orf.at berichtete. Diese Entscheidung wird als faktengestützt beschrieben und hat das Potenzial, den Verkehr auf den wichtigsten Autobahnen der Steiermark deutlich zu beeinflussen.
Die Änderungen betreffen immerhin die Tempobeschränkungen auf der A2 und A9, wo bisher Geschwindigkeitslimits von 100 km/h bestanden, die bei erhöhter Schadstoffbelastung aktiv wurden. Kritiker der Entscheidung warnen jedoch vor den negativen Folgen für die Umwelt und die Gesundheit der Anwohner. „Das ideologisch motivierte Aus bringt weder einen echten Zeitgewinn noch eine Verbesserung der Verkehrssituation“, so die Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl. Alexander Melinz von der KPÖ bezeichnet die Maßnahme als Rückschritt für den Umweltschutz und die Gesundheit der Menschen, während die Regierung auf andere Maßnahmen zur Schadstoffreduktion abzielt, wie beispielsweise den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien.
Ängste um die Umwelt und Anwohner
In Feldkirchen bei Graz ist die Sorge um den Verbleib der 100 km/h-Beschränkung groß. Bürgermeister Erich Gosch insistiert auf den Erhalt dieses Limits, das aufgrund von Lärmschutzmaßnahmen erwirkt wurde. „Wir leben hier an einem der am stärksten befahrenen Autobahnstücke, und mit 130 war das nahezu unerträglich“, äußerte sich der Bürgermeister kämpferisch. Ein schriftliches Versprechen der Landesregierung zum Erhalt des Tempolimits steht jedoch noch aus, was die Befürchtungen in der Gemeinde verstärkt. Die Entscheidung für das Ende des „IG-L 100er“ wird von der Regierung als Teil eines umfassenden Plans zur Erfüllung zukünftiger EU-Vorgaben dargestellt, die ab 2030 gelten werden. Laut Landesrat Hannes Amesbauer ist eine Anpassung erforderlich, um die Herausforderungen im Umweltbereich zu bewältigen, wie auch kleinezeitung.at berichtete.
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