In der malerischen Landschaft von Sölk und Gröbming hat ein spezieller Tag ganz im Zeichen des Rohstoffs Holz stattgefunden. Mit der Initiative „Tag der Regionalität“ riefen sowohl die Wirtschaftskammer als auch die Landwirtschaftskammer zum Bewusstsein für die Bedeutung von Holz auf. Der Bezirk Liezen, welcher zu 70 Prozent von Waldflächen geprägt ist, wird als eine der waldreichsten Regionen Österreichs angesehen. Hier spielt das Holz nicht nur in der Natur eine zentrale Rolle, sondern auch als wesentlicher wirtschaftlicher Faktor.
Einer der Schwerpunkte des Regionalitätstags war die nachhaltige Nutzung und Verarbeitung des Holzes. Ein sorgsamer Umgang mit den heimischen Wäldern fördert nicht nur die regionale Wertschöpfung, sondern sichert auch Arbeitsplätze und wirkt positiv auf den Klimaschutz. Diese Aspekte wurden während einer Führung durch das Hofsägewerk Herbert Daum und einer anschließenden Pressekonferenz in der Tischlerei Maderebner im Gewerbepark Gröbmingen intensiv diskutiert.
Die Rolle von Holz in der modernen Wirtschaft
„Holz ist unschlagbar auf vielen Ebenen“, so Johannes Zeiler von der Landwirtschaftskammer, der die kurzen Transportwege zu den Betrieben im Bezirk betonte. In dieser Region wird mit einem beeindruckenden Holzanteil von etwa 60 Prozent vor allem Fichte genutzt. Die Bedeutung des Nutzwaldes ist hierbei erheblich, da jährlich rund sieben Festmeter pro Hektar zuwachsen. Um dies in Relation zu setzen, beschrieb Zeiler den Rauminhalt als doppelt so groß wie das Einkaufszentrum Eli – ein eindrucksvolles Bild für die immense Holzmengen, die zur Verfügung stehen.
Stefan Pieberl, Geschäftsführer von PR Holzbau, ist überzeugt, dass heutzutage beinahe kein Gebäude mehr gebaut wird, ohne Holz einzusetzen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Manuel Reiter führen sie ein Unternehmen im Gewerbepark Gröbmingen, das 14 Mitarbeiter beschäftigt. Pieberl hebt die Effizienz und die umweltfreundlichen Eigenschaften des Holzes im Vergleich zu konventionellen Baustoffen hervor, was in Zeiten des Klimawandels von zunehmender Bedeutung ist.
Stabile Auftragslage und sich verändernde Kundenwünsche
Die Region profitiert von einem starken Tourismussektor, der sich positiv auf die Auftragslage der holzverarbeitenden Betriebe auswirkt. Dennoch gibt es im Hotelsektor noch ungenutztes Potenzial bezüglich der Holzbauweise. Auch Privatpersonen und der öffentliche Wohnbau zeigen zunehmend Interesse an Holzbauprojekten. Bei öffentlichen Gebäuden, insbesondere Kindergärten, wird Holz als bevorzugter Baustoff gewählt.
Stefan Maderebner, der vor eineinhalb Jahren von Mitterberg in den Gewerbepark gezogen ist und derzeit 20 Mitarbeiter beschäftigt, hat festgestellt, dass sich die Kundenwünsche ändern. Während früher kleinere Äste oder Unregelmäßigkeiten im Holz oft entfernt wurden, wünschen sich die Kunden heute, die natürliche Struktur und Charakteristiken des Holzes wahrzunehmen. Maderebner spricht auch von der Langlebigkeit des Materials: Während Kunststofffenster nach etwa 30 Jahren ersetzt werden müssen, können Holzfenster bis zu dreimal so lange halten.
In einer abschließenden Bemerkung von Egon Hierzegger, dem Obmann der WKO-Regionalstelle Ennstal-Salzkammergut, wurde die ökonomische Bedeutung des Holzes noch einmal unterstrichen. Er betonte: „Holz schafft Arbeitsplätze und vitalisiert unsere Wirtschaft. Es profitieren alle davon.“ Diese Aussage bekräftigt die zentrale Rolle, die verantwortungsvolle Forstwirtschaft und innovative Holzprodukte für die Zukunft des Bezirks haben, insbesondere in einem Kontext, der lokale Wirtschaftskreisläufe stärkt und zur Erreichung von Klimazielen beiträgt.