In Liezen wurde am 11. September 2024 ein bedeutender Schritt zur Unterstützung von Frauen und Kindern, die Opfer von Gewalt geworden sind, vollzogen. In dieser Stadt wurde die erste Übergangswohnung eröffnet, die für Frauen und ihre Kinder, die gewaltsame Beziehungen hinter sich gelassen haben, ein sicherer Ort werden soll. Soziallandesrätin Doris Kampus, begleitet von wichtigen politischen Persönlichkeiten der Region, war bei der Zeremonie anwesend und erklärte die wichtige Rolle dieser Einrichtung für die betroffenen Familien.
Die neu errichtete 60 Quadratmeter große Wohnung bietet Platz für die erste Bewohnerin, die in naher Zukunft dort einziehen wird. Sie wurde generalsaniert sowie möbliert, sodass ein einladendes und warmes Zuhause geschaffen wurde. In ihren Worten betonte Kampus, dass diese Wohnung nicht nur ein physischer Raum ist, sondern eine Basis für einen Neuanfang ohne Gewalt darstellt. Die Gestaltung der Wohnung geht auf die kreativen Talente von Io Tondolo und Itshe Petz zurück, die mit ihrem Engagement gezeigt haben, dass auch mit einem begrenzten Budget ein komfortables Lebensumfeld geschaffen werden kann.
Gemeinsame Bemühungen für Gewaltschutz
Der Bund, das Land Steiermark und die steirischen Gemeinden arbeiten gemeinsam an der Verbesserung des Schutzes für gewaltbetroffene Frauen und Kinder. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit stellt das Bundesministerium für Frauen über einen Zeitraum von vier Jahren 1,68 Millionen Euro für zusätzliche Schutzunterkünfte bereit. Dieses Budget fließt in die Schaffung von insgesamt 13 Übergangswohnungen in der gesamten Steiermark, die eine sichere Zuflucht für betroffene Frauen und deren Kinder bieten sollen. Unterstützt werden die Frauen durch den Verein Frauenhäuser Steiermark sowie regionale Beratungseinrichtungen, die wertvolle Begleitung und Unterstützung leisten.
Die Eröffnung dieser Übergangswohnung ist Teil eines umfassenden Plans, der letzten November, nach mehreren tragischen Vorfällen, vorgestellt wurde. Vor allem geht es darum, das Bewusstsein für das Thema Gewalt gegen Frauen zu stärken und präventive Maßnahmen zu erweitern. Ein zentrales Element dieses sechs Punkte umfassenden Plans ist das neu eingerichtete steirische Hilfetelefon, welches rund um die Uhr erreichbar ist. Hier können Betroffene anonym und kostenlos Hilfe und Beratung erhalten.
Umfassende Strategien zur Bekämpfung von Gewalt
Zusätzlich zu den Übergangswohnungen beinhaltet der Plan zur Verbesserung des Gewaltschutzes auch Maßnahmen wie die Einrichtung von Gewaltambulanzen, die speziell für von Gewalt betroffene Menschen zur Verfügung stehen. An diesen Einrichtungen können die Betroffenen medizinisch versorgt werden und es besteht die Möglichkeit, gerichtsverwertbare Beweismittel zu dokumentieren, die später in rechtlichen Verfahren wichtig sein könnten.
Des Weiteren wird an der Sensibilisierung von Fachkräften in der Justiz gearbeitet, damit diese besser auf die Bedürfnisse von Gewaltopfern eingehen können. Auch in den Polizeidienststellen gibt es spezielle Schulungen, um Polizistinnen und Polizisten für den Umgang mit Gewaltopfern zu sensibilisieren. Ein wichtiges Ziel besteht darin, mehr Frauen zu ermutigen, Gewaltbeziehungen zu verlassen. Eine wissenschaftliche Studie soll herausfinden, welche Faktoren Frauen hindern, Unterstützung zu suchen.
Insgesamt zeigt die Eröffnung der Übergangswohnung in Liezen, dass es einen klaren politischen Willen gibt, Gewalt gegen Frauen und Kinder entschlossen zu bekämpfen und deren Schutz zu verbessern. Diese neuen Maßnahmen könnten beginnen, einen bemerkenswerten Unterschied im Leben der Betroffenen zu bewirken.