Sankt Gallen steht vor einem aufregenden Wandel, da der bekannte Marktplatz nun ein zentrales Element für das Zusammenleben in der Gemeinde stärken soll. Die lokale Verwaltung, unterstützt von der Landentwicklung Steiermark, verfolgt mit einem umfassenden Konzept das Ziel, den Marktplatz als lebendigen Ort für alle Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Dies geschieht im Rahmen des Pilotprojektes „Lebendige Orte – lebendige Gemeinde“, auch bekannt als Leo, welches im Zeitraum von drei Monaten durchgeführt wird.
Ein Ansatz zur Revitalisierung
Die Initiative zielt darauf ab, die Lebensqualität im Ortskern zu verbessern und das Miteinander der Bewohner zu fördern. Bürgermeister Armin Forstner hebt hervor, dass die Erfahrungen mit Einkaufszentren am Ortsrand gezeigt haben, wie wichtig es ist, lebendige zentrale Plätze zu erhalten. „Wir wollen unseren Marktplatz so lebendig wie möglich gestalten, damit sich das Leben hier abspielt“, erklärt er entschlossen. Dies soll nicht nur die Gemeinde selbst stärken, sondern auch als Anreiz für zukünftige Entwicklungen dienen.
Von den Bürgern für die Bürger
Ein wesentlicher Teil des Projektes ist die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Eine Projektgruppe, bestehend aus zwölf Mitgliedern aus der Wirtschaft, Gemeindeverwaltung und Vereinen, wurde gegründet, um bestehende Konzepte zu analysieren und innovative Ideen zu entwickeln. Die Bürger wurden durch ein digitales Beteiligungs-Tool eingeladen, ihre Meinungen und Vorschläge einzubringen. Dieser partizipative Ansatz stellt sicher, dass die Ideen und Bedürfnisse der Gemeinde in den Planungsprozess einfließen.
Gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Gemeinschaft
In einer ersten Phase wurden 21 Maßnahmen entwickelt, wobei die Projektgruppe ein spezielles Augenmerk auf drei Hauptideen richtete: Die Diversifizierung des öffentlichen Angebots, die Belebung des Marktplatzes und die Positionierung von Sankt Gallen als attraktiven Standort. Jede dieser Maßnahmen hat das übergeordnete Ziel, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und die Attraktivität des Ortes zu erhöhen.
- Diversifizierung der Öffentlichkeit
- Belebung des neu gestalteten Marktplatzes
- Positionierung von Sankt Gallen als Arbeits-, Wohn- und Tourismusort
Ziel: Die Teilnahme an Veranstaltungen und Angeboten soll durch vielfältige Kommunikationswege erhöht werden.
Ziel: Durch mehr Veranstaltungen am Marktplatz wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.
Ziel: Zentrale Merkmale der Gemeinde sollen ausgearbeitet und als Standortfaktoren für die Wirtschaft kommuniziert werden.
Neues Leben im ehemaligen Raika-Haus
Ein konkretes Projekt, das Teil dieser Entwicklung ist, betrifft das ehemalige Raika-Haus am Marktplatz. Nach dem Erwerb der Immobilie durch die Gemeinde werden dort künftig ein Arzt, ein Notar, ein Physiotherapeut sowie eine Fußpflege und eine Pflegedrehscheibe untergebracht. Dies soll nicht nur dem Bedarf der Anwohner gerecht werden, sondern auch dazu beitragen, den Marktplatz mit Leben zu füllen und berufliche Dienstleistungen zu zentralisieren.
Langfristige Perspektiven und weiteres Engagement
Die Initiativen des Projekts „Leo“ stellen keinesfalls das Ende dar; vielmehr sind sie der Anfang eines größeren Prozesses. Die noch anstehenden 18 Maßnahmen sollen ebenfalls zeitnah angegangen werden, um die Ziele einer lebendigen Gemeinde voranzutreiben. Sandra Höbel, Geschäftsführerin der Landentwicklung Steiermark, kommentiert hierzu: „Es gibt viele Bemühungen, die Ortskerne zu stärken. Dazu braucht es allerdings Initiativen und Leo soll eine Initialzündung für weitere Investitionen und Weiterentwicklungen sein. Lebendige Orte brauchen vor allem Menschen.“
Ein Gemeinschaftsprojekt für eine bessere Zukunft
Die Umsetzung dieser Projekte in Sankt Gallen zeigt, wie wichtig Bürgerbeteiligung und gemeinschaftliches Engagement für eine positive Entwicklung sind. Der Marktplatz als Ort des Zusammenkommens ist nicht nur ein Raum für Veranstaltungen, sondern auch ein Symbol für den Zusammenhalt der Gemeinde und deren zukünftige Gestaltung. Solche Initiativen setzen neue Impulse im ländlichen Raum und beweisen, dass durch gemeinsames Handeln lebendige Orte entstehen können, in denen das Leben gefördert wird.