In Aich entsteht eine beeindruckende Verbindung zwischen Kunst und Natur, nachdem der Linzer Künstler Rainer Nöbauer-Kammerer seine neue Land-Art-Installation mit dem Namen „Agricultural Circles“ realisiert hat. Dieses bemerkenswerte Kunstprojekt wird im Rahmen des Programms „Offene Felder – Kunst und Landwirtschaft“ vom Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark präsentiert. Die offizielle Vorstellung findet am 6. September am Hirzhof von Gerhard Schüttbacher statt.
Für Nöbauer-Kammerer gibt es in seiner künstlerischen Arbeit besonders viel zu entdecken. Die Installation, die an die Minimal- und Land-Art der 1960er Jahre anknüpft, setzt sich aus drei großen Farbkreisen zusammen. Mit einem Durchmesser von bis zu 50 Metern sind diese Kreise mehr als nur einfaches Kunstwerk; sie sind das Ergebnis akribischer Recherche und Bearbeitung natürlicher Materialien aus der Region. Der Künstler nutzt lokale Erdfarben, weißen Kalk und rotes Eisenoxid, um Kreise zu schaffen, die harmonisch in die umliegende Landschaft integriert sind.
Ein Ort der kreativ-naturwissenschaftlichen Betrachtung
Laut Nöbauer-Kammerer ist dieses Projekt ein „Work in Progress“, das viele Herausforderungen in sich birgt. Zum Beispiel müssen die Vorschriften für Biobetriebe in Österreich beachtet werden, und die Installation ist stark von den Wetterbedingungen abhängig. Diese Aspekt verbindet sich mit den täglichen Realitäten der Landwirtschaft und spiegelt die Komplexität des ländlichen Lebens wider. Diese Herausforderungen erfordern sowohl eine kreative als auch eine praktische Herangehensweise, was das gesamte Projekt besonders spannend macht.
Der Hirzhof ist nicht nur ein Ort der Kunst, sondern auch ein Biobetrieb, der auf einer Höhe von 1.200 Metern Naturprodukte anbietet und Ferienunterkünfte vermietet. Gerhard Schüttbacher, der Betreiber des Hofes, hat eng mit Nöbauer-Kammerer zusammengearbeitet, um diese Installation zum Leben zu erwecken. Elisabeth Fiedler, die Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark, hebt hervor, wie beeindruckend und einzigartig das Ergebnis ist. Es handelt sich um ein vergängliches Kunstwerk, das die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Mensch und Natur verdeutlicht, da die verwendeten Materialien nach dem Einfluss von Witterung wieder in die Natur zurückfließen.
Einladung zur Präsentation
Die offizielle Eröffnung der Installation wird am 6. September um 16 Uhr stattfinden. Dabei erwartet die Gäste ein interessantes Gespräch zwischen Elisabeth Fiedler, Rainer Nöbauer-Kammerer und dem Gastgeber Gerhard Schüttbacher. Der Abend wird mit musikalischen Darbietungen sowie regionalen Köstlichkeiten abgerundet, was die Verbindung zwischen Kunst und regionaler Kultur noch verstärkt.
- Präsentation: Freitag, 6. September, um 16 Uhr
- Ort: Hirzhof von Gerhard Schüttbacher, Auberg 14, 8966 Aich
- Kostenfreier Bustransfer
- Abfahrt: 13.15 Uhr, Hauptbahnhof Graz, 8020 Graz
- Rückkunft: ca. 22 Uhr
- Anmeldung: kioer@museum-joanneum.at oder 0699/1855-1000 bis 5. September, 12 Uhr
Nöbauer-Kammerer lebt und arbeitet in Linz, wo er seine künstlerische Ausbildung im Bereich Bildhauerei vervollständigte und ein Studium der Bildenden Kunst sowie Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz absolvierte. Sein Werk im öffentlichen Raum ist ein zentraler Teil seines künstlerischen Schaffens, und die Installation in Aich stellt eine kreative Synthese seiner umweltbewussten Ansätze dar.
