In der atemberaubenden Kulisse der steirischen Alpen steht das Guttenberghaus, eine Schutzhütte des Alpenvereins Austria, die in diesem Jahr ein beeindruckendes Jubiläum feierte. Seit 110 Jahren ist diese höchstgelegene Hütte der Steiermark (2.146 Meter) ein beliebter Anlaufpunkt für Wanderer und Kletterer und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die tief in der Kultur und Tradition der Region verwurzelt ist.
Die Geschichte des Guttenberghauses reicht bis ins Jahr 1914 zurück, als es während der letzten Phasen der Monarchie errichtet wurde. Bemerkenswert ist, dass die Hütte in ihrer äußeren Erscheinung über die Jahrzehnte hinweg kaum Veränderungen erfahren hat. Einzig die Ausstattung hat sich im Laufe der Jahre verbessert, um den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden. Ursprünglich war die Gründung des Hauses eine Initiative des ÖAV und zielte darauf ab, einen leichteren Zugang von der Ramsau über die Feisterscharte zum Dachsteinmassiv zu ermöglichen.
Treue Hüttenwirte prägen das Guttenberghaus
Die Betreibung der Schutzhütte fand über die Jahre hindurch nur in den Sommermonaten statt, mit wenigen Ausnahmen. Die Leitung des Hauses lag in den Händen einiger weniger Hüttenwirte und -wirtinnen, deren Engagement die Schriftgeschichte des Guttenberghauses prägte. Menschen wie Alois Watzinger und Jakob Simonlehner gaben dem Haus von 1925 bis 1966 ein Gesicht. Doch die bekanntesten Pächter sind wohl die Familien Stocker und Perhab, die über viele Jahrzehnte hinweg die Hütte liebevoll bewirtschafteten.
Gottlieb und Nelli Stocker führten die Geschäfte von 1925 bis 1966 und hinterließen bleibende Spuren. Die Familie Perhab übernahm das Guttenberghaus bis 2006. Seitdem sorgen Günter und Jitka Perhab dafür, dass die Hütte zu einem Ort der Begegnung und des Genusses bleibt. Ihre ausgezeichnete Küche ist legendär und lockt nicht nur Wanderer, sondern auch Feinschmecker in die Höhenlagen der Alpen.
Besonders bemerkenswert ist die Rolle des Guttenberghauses in der sportlichen Bildung. Von 1975 bis 1999 diente die Hütte als Heimat für die „Internationale Abenteuerschule Dachstein“. Berühmte Persönlichkeiten wie Heinrich Harrer, Toni Sailer und Anderl Heckmair machten die Hütte zu einem beliebten Treffpunkt für angehende Bergsteiger und Abenteurer.
Umweltbewusstsein und kinderfreundliche Initiative
Die Bedeutung des Guttenberghauses geht weit über traditionelle Hüttenbetriebe hinaus. Seit 1967 organisiert der Alpenverein dort Kinder- und Jugendberglager, was die Hütte zu einem wichtigen Bildungsstandort macht. Diese Initiativen fördern nicht nur die Alpenliebe unter jungen Menschen, sondern tragen auch zur Sicherheit und Kenntnis über die Berge bei. Das Guttenberghaus wurde 2014 mit dem Umweltgütesiegel des Alpenvereins ausgezeichnet und trägt den Titel „Kinderfreundliche Schutzhütte“, was sein Engagement für den Schutz und die Ausbildung jüngerer Generationen unterstreicht.
Die Lage der Hütte ist strategisch günstig; sie dient als Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderwege und Klettersteige. Zudem liegt der Hölltalsee, der hochgelegene Dachsteinsee, in nächster Nähe und bietet eine malerische Kulisse für Naturfreunde. Wanderer können nicht nur die einzigartige Landschaft genießen, sondern auch von der hervorragenden Gastfreundschaft der Pächter profitieren.
Das Guttenberghaus ist mehr als nur eine Schutzhütte; es ist ein Ort voller Geschichte, Tradition und Gemeinschaft, der auch in Zukunft für viele Besucher ein Ziel sein wird.
Ein Stück alpine Tradition bewahren
Die beständige Präsenz des Guttenberghauses zeigt, wie sich traditionelle alpine Werte über Generationen hinweg bewahren lassen. Die kontinuierliche Pflege durch engagierte Pächter sowie die Initiativen zur Förderung junger Bergsteiger garantieren, dass diese Hütte auch in den kommenden Jahren Bestand haben wird. Das Guttenberghaus ist der Inbegriff für die Verbindung zwischen Mensch und Natur, ein Ort, der sowohl zur Erholung als auch zur Ausbildung junger Lebewesen dient.
Geschichte des Guttenberghauses
Das Guttenberghaus wurde 1914 eröffnet und ist nicht nur eine Schutzhütte, sondern auch ein wichtiger Teil der alpinen Kultur und Geschichte. In der Zeit, als das Guttenberghaus erbaut wurde, gab es große Anstrengungen, den Bergtourismus in Österreich auszubauen. Die Schutzhütte war Teil einer größeren Initiative des Alpenvereins, um den Zugang zu den Alpen zu erleichtern und somit die Bergwelt für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Während der ersten Jahre nach ihrer Eröffnung diente die Hütte Reisenden und Bergsteigern, die den Dachstein erklimmen wollten. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg erlebte die Hütte verschiedene Veränderungen, unter anderem auch in der Verwaltung, was sich auf den Besucherandrang auswirkte.
Aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen
In den letzten Jahren sah sich das Guttenberghaus verschiedenen Herausforderungen gegenüber, vor allem in Bezug auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die alpine Umwelt. Der Alpenverein hat deswegen verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Schutzhütte und die umgebenden Wege zu schützen. Dies umfasst unter anderem die regelmäßige Wartung der Infrastruktur und Programme zur Wiederherstellung von Naturräumen.
Zusätzlich zu diesen ökologischen Herausforderungen gibt es auch wirtschaftliche Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Die Beliebtheit des Wandertourismus in der Region hat dazu geführt, dass immer mehr Besucher die Hütte aufsuchen, was eine nachhaltige Bewirtschaftung erfordert. Der Alpenverein arbeitet eng mit den Pächtern zusammen, um eine Balance zwischen Besucherstrom und Naturschutz zu finden.
Bewahrung der Traditionen und Innovationsansätze
Um die Traditionen rund um das Guttenberghaus lebendig zu halten, sind die Pächter, Günter und Jitka Perhab, bestrebt, lokale Produkte in ihrer Küche zu verwenden. Dies fördert nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern bietet den Besuchern auch authentische kulinarische Erlebnisse. Außerdem werden immer wieder Veranstaltungen organisiert, um die Berggemeinschaft zu stärken und das Bewusstsein für den Erhalt alpiner Traditionen zu fördern.
Ein weiteres innovatives Projekt, das in naher Zukunft angestoßen werden soll, ist die Förderung von umweltfreundlichen Transportmöglichkeiten für Gäste, die zur Schutzhütte kommen. Dazu gehören die Verbesserung von Wanderwegen sowie Angebote für gemeinsame Fahrgemeinschaften, um den CO2-Fußabdruck der Besucher zu reduzieren.
Statistiken zur Nutzung des Guttenberghauses
Die Beliebtheit des Guttenberghauses spiegelt sich in den Besucherzahlen wider. Im Jahr 2022 verzeichnete das Guttenberghaus über 10.000 Übernachtungen, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Dies zeigt, dass trotz widriger Wetterbedingungen und der Herausforderungen durch den Klimawandel immer mehr Menschen die Schönheit der Region entdecken wollen.
Zusätzlich geben Umfragen unter den Gästen an, dass etwa 85% mit ihrem Aufenthalt sehr zufrieden waren. Diese hohe Zufriedenheitsrate kann auf die hervorragende Küche, die gastfreundliche Atmosphäre und die unvergesslichen Naturerlebnisse zurückgeführt werden.