Leoben

Sturmgeplagte Gemeinde Mautern: Feuerwehr kämpft an vorderster Front

"Nachdem Mautern heftig von Unwettern heimgesucht wurde, reißen Kommandant Christian Lanzmaier und die Feuerwehr durch unermüdlichen Einsatz alle Schäden ab – und zeigen, was wahrer Zusammenhalt bedeutet!"

Die Gemeinde Mautern hat in diesem Jahr gleich mehrfach mit heftigen Unwettern zu kämpfen gehabt. Nach über einem Jahrzehnt relativer Ruhe kam es zu schweren Sturmschäden, Überschwemmungen und Vermurungen, die die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen stellten. An der Spitze der Feuerwehr Mautern, die mit der Bewältigung dieser Krisensituationen betraut ist, steht Kommandant Christian Lanzmaier. Dieser berichtet von seinen Erfahrungen und den beeindruckenden Aktionen seiner Mannschaft.

Im Verlauf des Jahres wurde die Feuerwehr Mautern mit drei schweren Wetterereignissen konfrontiert. Am Ostermontag sorgten Sturmschäden für Aufregung, gefolgt von Überschwemmungen und Vermurungen im Juli. Der jüngste Vorfall ereignete sich vor etwa eineinhalb Wochen, als ein starkes Regenereignis Mautern ebenfalls heftig traf. Was auffällt: Die Gemeinde und das angrenzende Liesingtal wurden unerwartet aus ihrer jahrelangen Ruhe gerissen, und die Konsequenzen dieser Wetterextreme lassen sich nicht ignorieren.

Gestiegene Einsatzanforderungen

Die Aufgaben der Feuerwehr in solch kritischen Situationen sind nicht zu unterschätzen. Christian Lanzmaier, der seit seinem 13. Lebensjahr aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr ist, leitet die Einsätze mit kühlem Kopf. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die betroffenen Bereiche zu analysieren und die Prioritäten zu setzen. „Du musst dir zuerst einmal einen Überblick verschaffen, wo liegen die Hotspots, was hat Priorität“, sagt Lanzmaier. Die Gewissheit, dass Menschenleben stets an erster Stelle stehen, ist für ihn essenziell. Schlimmeres kann nur verhindert werden, wenn die Rettungsaktionen zügig und effektiv ablaufen. „Materielles ist zu ersetzen“, ergänzt er nachdrücklich.

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Wenn die Lage angespannt ist, heißt es schnell zu handeln. So stand beim letzten Unwetter das Rückhaltebecken des Marktbaches kurz vor dem Überlaufen. Der Druck war enorm. Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Kühberger entschied Lanzmaier, eine Zivilschutzwarnung auszugeben, um die Anwohner rechtzeitig zu informieren und zu schützen. Zahlreiche Keller standen durch die Wassermassen unter Wasser, und der Einsatz der Feuerwehr wurde dringend benötigt. „Das ist das Gute bei uns: Wenn du irgendwo zu wenig Leute hast, drückst du im Prinzip auf einen Knopf und hast gleich zusätzlich eine Mannschaft von den anderen Feuerwehren im Ort, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit,“ beschreibt Lanzmaier die enge Zusammenarbeit in der Region.

Der Zusammenhalt zählt

Trotz der vielen Herausforderungen, die aus diesen Einsätzen resultieren, gibt es auch Lichtblicke. „Die Kameraden leisten Unglaubliches“ bemerkt Lanzmaier. Manchmal sind da sogar Mitglieder, die selbst von Überschwemmungen betroffen sind, dennoch zum Einsatz gehen, um anderen zu helfen. Ein bemerkenswertes Beispiel war ein Holzunternehmen, das zur Unterstützung schnell Material bereitstellte und einen Mann, der seine Freizeit opferte, um Sandsäcke zu füllen. „Es sind solche kleinen Gesten, die Trost spenden und den Zusammenhalt zeigen“, so der Feuerwehrkommandant.

Doch die Situation fordert auch emotional ihren Tribut. Lanzmaier betont, wie wichtig es ist, nach einem Einsatz gemeinsam zu reden. „Reden ist wichtig. Weil wenn du die Dinge mit nach Hause nimmst und in dich hineinfrisst, dann verlierst du irgendwann die Freude an der Arbeit“, erklärt er. Nach jedem Einsatz sei es fast ein Ritual geworden, zusammenzusitzen und über das Geschehene zu sprechen.

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Besonders stolz ist Lanzmaier auf den Zusammenhalt seiner Truppe, die aktuell 72 Mitglieder zählt, darunter viele Jugendliche. „Die intensive Jugendarbeit zeigt Wirkung. Da sind junge Leute, die voll bei der Sache sind und sich ständig engagieren,“ fügt er hinzu. Diese positive Entwicklung ist nicht zuletzt auf die vielfältigen Aktivitäten und Wettkämpfe zurückzuführen.

Feierlichkeiten und Herausforderungen

Um den Zusammenhalt zu stärken und Möglichkeiten zur Gemeinschaft zu bieten, veranstaltet die Feuerwehr Mautern am 31. August ein Rüsthausfest. Dies wird ein großes Ereignis, bei dem auch ein Riesenwuzzlerturnier und ein Nassleistungsbewerb geplant sind. Solche Feste sind für die Feuerwehr nicht nur eine Gelegenheit zur Freude, sondern auch eine wichtige Einnahmequelle für die Beschaffung neuer Ausrüstung.

In dieser Zeit der Herausforderungen bleibt der Blick auf den Zusammenhalt und das Engagement der Feuerwehrleute ein zentraler Punkt. Ihre Einsatzbereitschaft zeigt, dass innerhalb der Gemeinde Mautern eine starke Gemeinschaft gewachsen ist, die bereit ist, in Krisenzeiten zusammenzuhalten und füreinander einzustehen.

Hintergrundinformationen zu Unwettern in Mautern

Die Gemeinde Mautern liegt im Liesingtal, einer Region, die häufig von extremen Wetterereignissen betroffen ist. Unwetter in dieser Gegend sind in der Regel das Ergebnis von sich schnell entwickelnden Gewitterfronten, die auf die geographischen Gegebenheiten der Alpen treffen. Dies kann zu heftigem Regen, Sturmböen und nicht selten auch zu Überschwemmungen führen. Besonders auffällig in diesem Jahr war die Häufung der Unwetterereignisse, die Mautern und die Nachbargemeinden mehrmals innerhalb kurzer Zeit heimsuchten.

Die lokalen Feuerwehr- und Rettungsdienste sind entscheidend für die Bewältigung solcher Krisensituationen. Die Freiwillige Feuerwehr Mautern, unter der Leitung von Christian Lanzmaier, spielt dabei eine zentrale Rolle. Ihr Einsatz geht über die bloße Brandbekämpfung hinaus und beinhaltet auch umfangreiche Hilfeleistungen bei Naturkatastrophen, was viel Fachwissen und ein hohes Maß an Teamarbeit erfordert.

Statistiken und Daten zu Unwettern in Österreich

In den letzten Jahren hat das Ausmaß und die Häufigkeit von Unwettern in Österreich zugenommen. Laut dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport gab es 2021 einen ansteigenden Trend zu extremen Wetterereignissen, der mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht wird. Statistiken zeigen, dass die Anzahl der schweren Unwetterereignisse in den letzten zwei Jahrzehnten um bis zu 30 % gestiegen ist.

Die jeweiligen Schäden, die durch solche Unwetter verursacht werden, können erheblich sein. Eine Studie des Statistischen Amts Österreich zeigt, dass die Kosten für wirtschaftliche Schäden durch Naturkatastrophen in Österreich jährlich mehrere Millionen Euro betragen. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit gut organisierter Einsätze der Such- und Rettungsdienste während und nach solchen Ereignissen.

Historische Parallelen und deren Analyse

Unwetter und Naturkatastrophen in Österreich sind keine neuen Phänomene. Ein bemerkenswerter Vergleich könnte die verheerende Flut im Jahr 2002 sein, bei der viele Regionen Österreichs betroffen waren. Während die Zerstörungen damals ähnlich waren, fanden die Einsätze der Rettungsdienste in einem anderen gesellschaftlichen Kontext statt. Die Bevölkerung hatte weniger Zugang zu schnellen Informationen und Warnsystemen. Heute hingegen wird die Verstärkung von Netzwerken und die Nutzung digitaler Tools als entscheidend für die Effektivität der Einsätze angesehen. Ein bemerkenswerter Unterschied besteht also in der Geschwindigkeit und Effizienz der Reaktionsmechanismen im Jahr 2023 im Vergleich zu früheren Krisen.

Die Gemeinschaft und der Ehrenamtlichkeitsgedanke, der in den Einsätzen zu beobachten ist, hat sich jedoch nicht verändert. Wie damals sind es auch heute die Freiwilligen Feuerwehren und andere Organisationen, die oft an der Frontlinie kämpfen, um Schäden zu minimieren und Hilfe zu leisten. Solidarität und Zusammenhalt in Krisenzeiten blieben konstant, was trotz der harten Umstände Trost spenden kann.

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