In St. Michael wurde in Rekordzeit von nur 13 Monaten das neue Kompetenzzentrum der Raiffeisenbank Liesingtal-St. Stefan errichtet und gefeiert. Bei der Eröffnungsfeier waren rund 900 Gäste anwesend. Dieses Projekt ist jedoch nicht ohne Kontroversen geblieben, da es mit der Schließung mehrerer Bankfilialen in der Region einhergeht.
Das moderne Zentrum erstreckt sich über zwei Etagen und bietet Platz für insgesamt 25 Mitarbeiter auf 1.200 Quadratmetern. Nachhaltigkeit wird großgeschrieben: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sorgt für die Hälfte des Strombedarfs, und eine Wärmepumpe gewährleistet umweltfreundliche Heiz- und Kühlmöglichkeiten. Helmuth Pölzl, der Geschäftsleiter, äußerte sich zufrieden über die rasche Umsetzung des Projekts. „Alles verlief nach Plan, eigentlich sogar schneller als erwartet“, bestätigte er während eines Rundgangs durch die neuen Räume.
Umstrukturierung in der Region
Ein zentrales Anliegen war die Umstrukturierung und der Rückgang der Filialen. Anfänglich gab es Bedenken und gemischte Reaktionen zur Schließung von vier von sechs Bankstellen. Die Schließungen betrafen die Standorte in St. Stefan und Kraubath, die mit dem neuen Kompetenzzentrum in St. Michael zusammengelegt wurden, und die Filialen in Kalwang und Kammern, die mit der Bankstelle in Mautern fusionierten. Besonders bei der älteren Generation sorgte diese Veränderung für Besorgnis.
Eine Umfrage von MeinBezirk ergab, dass 46 Prozent der Befragten eine Bank vor Ort als sehr wichtig erachten. Insbesondere die persönliche Beratung wird hochgeschätzt, während 15 Prozent lediglich einen Geldautomaten wünschen.
„Am Anfang gab es natürlich schon Verwirrung und Ängste um die Bargeldversorgung in den Gemeinden, besonders bei der älteren Bevölkerung.“
Helmuth Pölzl, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Liesingtal-St. Stefan
Auf diese Bedenken reagierte die Bank und arbeitete mit den betroffenen Gemeinden an Lösungen. Der Betrieb von Geldautomaten wird in Partnerschaft mit „IC Cash Service GmbH“ für die nächsten fünf Jahre sichergestellt.
Erfreuliche Nachrichten gab es auch bezüglich der neuen Geldautomaten. Am vergangenen Donnerstag wurde in Kraubath ein neuer Bankomat installiert. Bürgermeister Erich Ofner, der anfangs skeptisch war, spricht von einer „positiven Stimmung“ in der Bevölkerung. Auch in Mautern gibt es zufriedene Gesichter, da die Filiale nach einem Umbau geöffnet bleibt, was die Sorgen der Bürger verringert. Ortschef Mario Angerer aus Kalwang bestätigte, dass auch dort die Bank weiterhin geöffnet bleibt, bis die Mauterner Filiale vollständig angepasst ist.
Die Entwicklungen rund um das Kompetenzzentrum und die damit verbundenen Schließungen demonstrieren, wie wichtig der Zugang zu Bankdienstleistungen für die Menschen in der Region ist. Die Bank und die Gemeinden scheinen gemeinsam Lösungen zu finden, um die Bedürfnisse der Bürger bestmöglich zu erfüllen. Für weitere Details zum Thema können Leser den Bericht auf www.meinbezirk.at besuchen.