Peter Hofer-Hauser hat die Leitung des Lehrstuhls für Gießereikunde an der Montanuniversität Leoben übernommen und ist seit dem 1. Oktober offiziell in dieser Funktion tätig. Dieser Schritt markiert nicht nur einen wichtigen Meilenstein in seiner Karriere, sondern bringt auch neue Ansätze für die Gießereiforschung in die Institution, mit dem Ziel, die Lebensdauer von Gießwerkzeugen zu verlängern.
Als Experte für Gießereitechnologien hat Hofer-Hauser in der Vergangenheit beim Österreichischen Gießerei-Institut (OGI) wertvolle Erfahrungen gesammelt, die er nun an der Universität einbringen wird. Eines der zentralen Themen, das er in seinem Forschungsfeld behandelt, ist der schnellere Verschleiß von Druckgusswerkzeugen. Gerade in der Produktion ist die Langlebigkeit dieser Werkzeuge entscheidend, da ihre hohen Anschaffungskosten schwer ins Gewicht fallen.
Innovationen im Fokus
Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Forschung sind innovative Verfahren, insbesondere die „Semisolid- und Rheocasting“-Techniken. Hierbei wird teil-erstarrtes Metall verwendet, was die Bildung von Porosität verringert. Diese Verfahren ermöglichen die Herstellung komplexer und dünner Bauteile, die mit herkömmlichen Gussmethoden nur schwer zu realisieren sind. Hofer-Hauser arbeitet gemeinsam mit der schwedischen Firma Comptech an der Optimierung dieser Verfahren und fokussiert sich auf die Effizienzsteigerung und die Verbesserung der Simulationsmöglichkeiten, um die Prozessstabilität zu gewährleisten.
Die Bedeutung von Semisolid- und Rheocasting-Verfahren liegt nicht nur in der Produktivitätssteigerung. Hofer-Hauser sieht darin auch großes Potenzial für die europäische Gießereiindustrie, da diese Technologien die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Standorte stärken können. Im Kontrast zu großen Gießereien, die vor allem in Asien entstehen, könnten diese technischen Fortschritte dafür sorgen, dass bestehende Infrastrukturen in Europa sinnvoll und wettbewerbsfähig genutzt werden können.
Werdegang des neuen Professors
Der gebürtige Südoststeirer begann seine akademische Karriere an der Montanuniversität Leoben mit einem Studium der Metallurgie und des Gießereiwesens von 2000 bis 2005. Im Jahr 2012 schließlich promovierte er mit seiner Dissertation über die „Messung und Simulation von Verzug- und Eigenspannungen im Druckguss“. Nach seiner Ausbildung trat er seine Stelle am OGI an, wo er rasch aufstieg und zuletzt als stellvertretender Geschäftsführer tätig war.
Seine langjährige Erfahrung und sein Engagement für wissenschaftliche Fortschritte möchte Hofer-Hauser nun auch um moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz und Sensorik erweitern. Diese Integration könnte führend dazu beitragen, neue Standards in der Gießereitechnologie zu setzen. Hofer-Hauser hat sich vorgenommen, diesen Weg weiter zu verfolgen und so die Innovationskraft der Montanuniversität Leoben auszubauen.
Für Interessierte ist es spannend zu sehen, wie sich die neuen Forschungen von Hofer-Hauser entwickeln werden und welche Möglichkeiten sie für die Zukunft der Gießereitechnologie bereithalten. Das gesamte Spektrum an Informationen dazu wird auf www.meinbezirk.at weiter detailliert behandelt.