Ab dem 1. September können Wanderer und Naturfreunde eine gastronomische Bereicherung in der Leobener Wanderschutzhütte Schmollhube erwarten. Der 47-jährige Christian Brudermann aus Kärnten wird als neuer Hüttenwirt antreten und bringt seinem kulinarischen Konzept die Aromen seiner Heimat sowie die der Steiermark mit.
Ein persönlicher Rückblick
Christian Brudermann hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Bevor er sich der Herausforderung als Hüttenwirt stellte, war er aufgrund einer schweren Krankheit über mehrere Jahre hinweg aus dem aktiven Leben gerissen. 2014 wurde bei ihm Leukämie diagnostiziert, eine Form von Blutkrebs, die eine intensive medizinische Behandlung erforderte. Zwei Jahre später erhielt er eine Stammzellenspende und kämpfte unermüdlich um seine Rückkehr zu seinem passionierten Beruf. Mit einer Erleichterung und Freude, die man nur schwer beschreiben kann, wurde er vor etwa einem Monat als gesund erklärt. „Ich habe nie meinen Traum aufgegeben, eine Almhütte zu bewirtschaften“, erzählt er und blickt voller Zuversicht in die Zukunft.
Die Zukunft der Schmollhube
Nun hat er die Gelegenheit ergriffen und die geschichtsträchtige Schmollhube, die sich auf 1.150 Metern Höhe befindet, gepachtet. Brudermann hat in der Vergangenheit bereits in sieben verschiedenen Almhütten im Salzkammergut und Kärnten als Hüttenwirt gearbeitet und bringt damit eine umfassende Erfahrung mit. „Genau an diesem Ort könnte ich meine Gastronomieträume verwirklichen“, sagt er, als er über seine Entscheidung spricht, die Schmollhube zu betreiben. Ab September wird sie von Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen geöffnet sein und Brudermann plant eine spannende Speisekarte mit klassischen Gerichten aus seiner Heimat.
Kulinarische Höhepunkte
Die gastronomische Ausrichtung wird stark von den Traditionen Kärntens und der Steiermark beeinflusst. Geplant sind vor allem „Kärntner Kasnudeln“ in unzähligen Variationen, die je nach Saison angepasst werden. Zum Beispiel wird es im Herbst spezielle Variationen mit Wild geben. „Das Besondere an meiner Küche ist die Verwendung regionaler Produkte“, so Brudermann. Jeder Bissen soll die Authentizität und den Geschmack der Region widerspiegeln. Ein weiteres Highlight auf der Speisekarte wird der „Kärntner-Steirer-Reindling“ sein, ein süßes Gebäck, das in traditioneller Wiener Manier vom lokalen Bäcker für die Schmollhube hergestellt wird.
Die Philosophie hinter der Hütte
Ein Anliegen von Christian Brudermann ist es, eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl Wanderer als auch Genießer zusammenbringt. „Mit der Schmollhube möchte ich ein kleines Paradies für alle bieten. Hier sollen Menschen entspannen und sich vom Alltagsstress erholen können“, erklärt er. Zudem betont er die Wichtigkeit eines respektvollen Zusammenlebens zwischen Wanderern und Radfahrern. Daher wird es in der Umgebung der Schmollhube ein Fahrverbot für Radfahrer geben, um ein ungestörtes Wandererlebnis zu gewährleisten.
Namensherkunft und Besonderheiten
Ein kurioses Detail ist die Herkunft des Namens „Schmollhube“. Viele vermuten, dass er etwas mit Schmollen zu tun hat, tatsächlich leitet sich der Name jedoch vom Wort „schmal“ ab, was auf die Form des Hauses anspielt. Brudermann zeigt sich begeistert von dieser kleinen historischen Anekdote, die zur Wiederbelebung dieser traditionsreichen Hütte beiträgt.
Ein Winterbetrieb nach Umfrage?
Was die Öffnungszeiten im Winter betrifft, wird der neue Hüttenwirt die Gäste aktiv einbeziehen. „Ich werde von 1. September bis 31. Oktober eine Umfrage durchführen, um herauszufinden, ob es ein Interesse an einem Winterbetrieb gibt“, erklärt er. So möchte er sicherstellen, dass die Schmollhube auch in der kalten Jahreszeit ein Ort der Begegnung bleibt.
Die Rückkehr zur Almhütte als Berufung
Christian Brudermann beschreibt seinen neuen Beruf nicht nur als Job, sondern als seine Berufung. „Es ist das, was ich immer wollte“, sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Kombination aus Gastfreundschaft, kulinarischen Genüssen und der Liebe zur Natur macht die Schmollhube zu einem besonderen Ort, darauf freuen sich nicht nur die Wanderer, sondern auch Brudermann selbst.