Leoben

Kunststoff und Kämpfergeist: Simone Radl bricht mit Traditionen in Wimpassing

Simone Radl, erste Frau im Vorstand der Bergrettung NÖ/Wien, kämpft in der männerdominierten Kunststoffindustrie in Wimpassing um Anerkennung und zeigt, wie Frauen Berge versetzen können!

Im historischen Herrenhaus von Semperit in Wimpassing im Schwarzatale, einem Ort, der vor Jahrhunderten von Männern dominiert war, begegnen wir Simone Radl. Hier, wo einst nur Herren gemeinsam tagen konnten, hat sich eine Frau durch ihre Expertise in der Kunststofftechnik einen bemerkenswerten Platz erkämpft. Radl ist Abteilungsleiterin für Verfahrenstechnik und hat es nicht nur in ihrer Branche, sondern auch in der Bergrettung zu etwas gebracht, wo Frauen noch immer eine Minderheit darstellen.

Die 37-jährige Steirerin, die 2007 ihr Studium in Leoben begann, spricht über ihren Werdegang und die Herausforderungen, die sie als Frau in einer überwiegend männlichen Branche wahrgenommen hat. „Es war eine Zeit, in der langsam mehr Frauen ins Studium strömten, was sowohl für meine Studienkollegen als auch für die Professoren eine Umstellung bedeutete“, erklärt Radl und zeigt sich optimistisch, dass diese Entwicklung weiter voranschreitet.

Ein Auf und Ab, das prägt

Radl kämpfte sich 2018 durch ihr Doktorat in Kunststofftechnik und blickt auf Jahre zurück, in denen sie oft auf Schwierigkeiten stieß. Insbesondere erwähnte sie eine Phase von zwei Jahren ohne nennenswerte Ergebnisse bei der Synthese, die ihr Durchhaltevermögen und ihre Gefestigtheit auf die Probe stellte. „Es ist wichtig, alternative Lösungswege zu finden, wenn der gewählte nicht funktioniert“, sagt sie und zieht Parallelen zwischen diesen Herausforderungen und ihren Erfahrungen beim Bergsteigen, wo Geduld und Ausdauer gefordert sind.

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Während ihrer Studienzeit entwickelte sie eine Leidenschaft für Bergtouren und andere alpine Sportarten. „Das Erreichen eines Gipfels ist wie das Erreichen eines Ziels in meinem Beruf – der Ausblick ist unbezahlbar“, beschreibt sie die ihm innewohnende Befriedigung und den Moment der Ruhe nach einer Anstrengung.

Vier Jahre später engagierte sich Radl in der Bergrettung, wo sie erkannte, wie wertvoll ihre Fähigkeiten dort sind. Die Frauen, die sich entschließen, diesen Dienst zu leisten, erfahren ein hohes Ansehen innerhalb der Organisation. Dennoch bleibt die Frage, warum noch immer so wenige Frauen in diesem Bereich aktiv sind. Radl führt dies darauf zurück, dass Frauen oft selbstkritischer sind und ihr Potenzial hinterfragen.

Die erste weibliche Führungskraft der Bergrettung

Radl macht nicht nur Fortschritte in ihrer Abteilung bei Semperit, sondern ist auch die erste Frau im Vorstand der Bergrettung Niederösterreich/Wien. Diese Position ist besonders bedeutsam in der 128-jährigen Geschichte der Organisation. „Ich übernehme gerne Verantwortung“, sagt sie, während sie die Leitung von vier Kollegen in ihrer Abteilung erläutert.

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In ihrer Funktion erarbeitet sie mit ihrem Team ständig Möglichkeiten zur Optimierung der Produktionsprozesse, um effizientere und umweltfreundlichere Lösungen zu finden. „Kunststoff umgibt uns im Alltag mehr als wir glauben – von der Zahnbürste bis zur Dichtung im Auto“, merkt Radl an. Ihre Projekte umfassen sogar die Handläufe von Rolltreppen in U-Bahn-Stationen.

Simone Radls Geschichte ist nicht nur eine Erzählung über eine engagierte Fachkraft, sondern auch ein Beispiel dafür, wie sich die gesellschaftlichen Strukturen verändern und wie Frauen in traditionell männlich dominierten Bereichen immer mehr Raum einnehmen. Ihr Engagement zeigt, dass der Weg zu Veränderungen immer noch mit Herausforderungen gepflastert sein kann, doch ihre Entschlossenheit inspirierte viele, den Mut zu haben, neue Wege zu beschreiten.

Quelle/Referenz
noe.orf.at

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