Die Diskussion über die Zukunft der Kultur in der Steiermark ist in vollem Gange. Bei einem Treffen in der Trofaiacher Simon Mühle hatten Kulturvertreter aus der Region die Möglichkeit, direkt Informationen zur steirischen Kulturstrategie 2030 zu erhalten. Dies war eine wichtige Gelegenheit für alle, die sich in der Kulturlandschaft engagieren, insbesondere für kleinere Kulturinitiativen, die oft Schwierigkeiten haben, finanzielle Unterstützung zu gewinnen.
Die Abteilung 9 Kultur, Europa und Sport der Steiermärkischen Landesregierung hat klargestellt, dass es eine anhaltende Herausforderung ist, finanzielle Mittel gerecht zu verteilen. „Das Budget reicht einfach nie aus. Immer mehr Künstler kommen hinzu, während das Geld stagniert“, berichtete Evelyn Kometter von der Landesregierung und drückte damit die aktuelle Problematik aus.
Die Herausforderungen der Antragstellung
Die Antragstellung ist ein komplexer Prozess, insbesondere für kleinere Organisationen, die oft nicht die nötigen Ressourcen haben, um eine fundierte Bewerbung einzureichen. Nach Antragstellung müssen Initiatoren bis zu 14 Wochen warten, bevor sie eine Rückmeldung erhalten. In vielen Fällen bleibt die Antwort negativ, was zu Entmutigung und Frustration führt. Maeve Doyle, ein Mitglied des Trofaiacher Kulturvereins Art Mine, betont, dass es für kleinere Vereine entscheidend ist, sich gut über die Vergabekriterien zu informieren und Kooperationen mit anderen Kulturvereinen einzugehen.
Um die Situation zu verbessern, zielt die neue Kulturstrategie 2030 darauf ab, bürokratische Hürden abzubauen und den Antragstellungsprozess zu vereinfachen. Am 17. September 2024 wurde ein Maßnahmenkatalog mit 86 Zielen und 122 Maßnahmen im Landtag beschlossen. Dieser Katalog soll als Leitfaden dienen, um die Umsetzung der Ziele voranzutreiben und die Entwicklung im Kulturbereich nachhaltig zu fördern.
Bürgermeister Mario Abl hob die Initiative des Trofaiacher Kulturvereins hervor und verwies auf den positiven Einfluss von Veranstaltungen in der Gemeinde. „Art Mine bringt große und kleine Formate, die die kulturelle Landschaft von Trofaiach bereichern“, erklärte der Bürgermeister.
Breitere Beteiligung und Umsetzungsfortschritte
Es ist erfreulich, dass über 600 Personen aus unterschiedlichen kulturellen und künstlerischen Bereichen an der Gestaltung der Kulturstrategie 2030 beteiligt waren. Im Jahr 2022 begann derprozess mit Regionalkonferenzen, die im Juni 2023 durch einen Landtagsbeschluss konkretisiert wurden. Die Empfehlungen umfassen Maßnahmen zur Förderung von Kooperationen zwischen verschiedenen Initiativen, der Entwicklung regionaler Profile und einem ressortübergreifenden Arbeiten.
Bisher sind bereits erste Schritte in die Wege geleitet worden, um einige dieser Ziele zu erreichen. Die externen Berater Heidrun Primas und Werner Schrempf koordinieren zusammen mit dem Kulturressort die nächsten Maßnahmen. So wurde beispielsweise die Erweiterung bestehender internationaler Artist-in-Residence-Programme außerhalb von Graz bereits umgesetzt.
Evelyn Kometter abschließend: „Die Kulturstrategie ist ein entscheidender Schritt, um die Kulturlandschaft in der Steiermark zu erneuern. Wir brauchen eine moderne Strategie und eine Erhöhung des Kulturbudgets, um der kulturellen Vielfalt gerecht zu werden und den Anforderungen der heutigen Zeit zu begegnen.“
Für viele in der Region bleibt die Hoffnung, dass dies langfristig zu mehr Unterstützung für Kulturinitiativen, insbesondere in ländlichen Gebieten, führen wird. Besonders der Austausch zwischen den Kulturschaffenden wird als zentral angesehen, um die Kultur in der Steiermark nachhaltig zu stärken.