Leoben

Ein Erbe des Erinnerns: Franz Josef Dorn und die Geschichte von Marko Feingold

"Franz Josef Dorn erinnert sich an seine unvergessliche Begegnung mit Marko Feingold, dem letzten großen Holocaust-Überlebenden Österreichs, und seinem unermüdlichen Kampf gegen das Vergessen!"

Die Geschichte von Marko Feingold ist nicht nur die eines Überlebenden der dunkelsten Kapitel der Menschheit, sondern auch die eines unermüdlichen Kämpfers für das Gedächtnis und gegen das Vergessen. Franz Josef Dorn, ein Obersteirer und ehemaliger Lehrer, hat Feingolds Erlebnisse in seinem Buch „Gott hat mir wohl geholfen“ festgehalten und setzt sich damit für die Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus ein.

Die erste Begegnung: Ein unvergesslicher Moment

Vor mehr als einem Jahrzehnt, beim Besuch des Jüdischen Museums in Wien, sollte Dorn auf eine Weise mit der Geschichte konfrontiert werden, die sein Leben nachhaltig beeinflussen sollte. In einem Raum hinter einer schweren Tür hatte er das erste Mal die Gelegenheit, Marko Feingold zu erleben. Der alte Mann, begleitet von der damaligen Direktorin des Museums, Danielle Spera, witzelte mit den Anwesenden, und trotz der Schwere seines Hintergrunds war seine Ausstrahlung und sein Humor bemerkenswert. Dorn war zwar beeindruckt, traute sich jedoch nicht, um eine Signatur für Feingolds Buch zu bitten, was ihm im Nachhinein für immer in Erinnerung bleiben sollte.

Ein Engagement für die Jugend

Ein Jahr später stellte Dorn mit Entsetzen fest, dass auch in seiner Umgebung antisemitische Äußerungen vorkamen. Diese Erlebnisse führten dazu, dass er den bekannten Überlebenden aufforderte, eines seiner mehr als 6.000 Vorträge an Schulen in Murau zu halten. Feingolds Präsenz und seine Geschichten über die Konzentrationslager hatten einen tiefen Einfluss auf die Schüler. Dorn erinnerte sich daran, wie selbst die skeptischsten Jugendlichen gebannt den Erzählungen lauschten, als ob sie ein geheimes Wissen entdeckten.

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Marko Feingolds Lebenswerk

Marko Feingold war ein beeindruckender Mensch, der trotz der Grausamkeiten, die er durchlebt hatte – er überlebte Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald – immer seiner Mission treu blieb: die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten. Über 70 Jahre lang hat er mit seiner Stimme und seinem unerschütterlichen Glauben an die Menschheit gegen Rassismus und Intoleranz angekämpft. Dorn beschreibt ihn als einen Menschen, der sein Leben ohne Bitternis lebte. Vor allem seine Lebensfreude und sein legendärer Humor machten ihn zu einer bemerkenswerten Persönlichkeit, die die Menschen um ihn herum inspirierte.

Das Erbe von Marko Feingold

Die Vorstellung, dass der Holocaust-Leugnung immer noch Raum gegeben wird, belastete Marko Feingold in seinen letzten Lebensjahren. Trotz seines fortgeschrittenen Alters oder vielleicht gerade deshalb, wollte er weiterhin eine Stimme für die Stummen sein. Franz Josef Dorn fühlte sich durch den Verlust eines so außergewöhnlichen Menschen angetrieben. Am 19. September 2019, als Feingold im Alter von 106 Jahren starb, wusste Dorn, dass er nun eine Verantwortung trug. Seinen unermüdlichen Einsatz für das Gute in Erinnerung an Feingold festzuhalten, hätte für ihn einen besonderen Stellenwert. Dies führte zur Veröffentlichung der Biografie „Gott hat mir wohl geholfen“ im Jahr 2020, ein Werk, dessen Inhalt nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für zukünftige Generationen von Bedeutung ist.

Ein eigener Weg des Erinnerns

Dorn setzt sich intensiv dafür ein, das Gedächtnis von Marko Feingold lebendig zu halten. Buchpräsentationen und Vorträge sind ein zentraler Teil seiner Mission. Jüngste Veranstaltungen, wie die an der Montanuniversität Leoben, zeigen, dass er die Stimme Feingolds auch weiterhin erheben möchte. Die Herausforderungen, die er dabei erfährt, wie kritische Stimmen oder persönliche Angriffe, halten ihn nicht davon ab, seine Herzensangelegenheit fortzuführen. Er fühlt sich verpflichtet, die Botschaften Feingolds zu verbreiten, insbesondere in Anbetracht der aktuellen Geschehnisse rund um Antisemitismus und Rassismus in der Gesellschaft.

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Das Vermächtnis weitertragen

Es ist von großer Bedeutung, die Geschichten und Lehren von Überlebenden wie Marko Feingold nicht nur zu bewahren, sondern sie aktiv weiterzugeben. Der Kampf gegen die Erinnerungslosigkeit und für eine inklusive Gesellschaft ist eine Aufgabe, die alle betreffen sollte. Das Engagement von Franz Josef Dorn lehrt uns, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann, und dass mit den richtigen Worten und der notwendigen Entschlossenheit der Geist der Überlebenden weiterleben kann.

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