In der steirischen Stadt Leibnitz wird momentan ein facettenreicher Einblick in die Welt der Fotokunst gezeigt. Die Biennale „photo graz“ hat ihre Pforten geöffnet und präsentiert künstlerische Arbeiten, die nicht in die typischen Kategorien der Reise- oder Freizeitfotografie fallen. Stattdessen werden Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus der Steiermark gezeigt, die mit ihren einzigartigen Perspektiven begeistern.
Die aktuelle Ausstellung, die in der Galerie Marenzi im Alten Kino zu sehen ist, reflektiert eine Vielzahl von Themen, die sowohl gesellschaftspolitisch als auch persönlich geprägt sind. Laut Gerhard Gross, dem Kurator der Veranstaltung, haben die Teilnehmenden völlige Freiheit bei der Wahl ihrer Themen. „Das, was sie ausmacht, ist die Vielfältigkeit. Dementsprechend sind die Zugänge unterschiedlichster Art auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Schulen, aus der Amateur- sowie der Profifotografie“, erklärt er.
Die Kriterien der Fotokunst
Für die Biennale sind die Teilnahmebedingungen klar definiert: Es werden Einzelbilder oder Serien aus maximal sechs Bildern akzeptiert. Dabei sind die Anforderungen an die Inhalte hoch, der begleitend formulierte Text muss den Fotografien entsprechen. „Jeder kann fotografieren, aber nicht jedes gute Foto ist Fotokunst. Das ist der Unterschied, den wir aufzeigen möchten“, so Gross weiter.
Die ausgestellten Arbeiten reichen von Nicole Eberls Selbstportrait-Serie „My Brain“, die emotionale Verletzlichkeit zeigt, bis hin zu Gerrit Husungs eindrucksvoller Dokumentation von Wasserstrukturen. Husung, der mit seinen 92 Jahren der älteste Teilnehmer der Biennale ist, bringt seine ganz eigene Perspektive in die Ausstellung. Auch Jörg Auziger reichert seine touristischen Fotoposen mit innovativer Technik an, indem er mithilfe von KI Smartphones aus den Bildern entfernt, um einen ungestörten Blick auf die Landschaften zu ermöglichen.
Internationale Perspektiven
Die „photo graz“ bietet nicht nur eine Plattform für lokale Künstler, sondern hat auch internationale Dimensionen. Alle zwei Jahre organisiert die Kulturvermittlung Steiermark diesen Wettbewerb und in diesem Jahr haben 150 Künstlerinnen und Künstler aus 460 eingereichten Werken den Sprung in die Ausstellung geschafft. Eine internationale Jury, die auch Vertreter aus Deutschland, Großbritannien und Graz umfasst, hat die Arbeiten sorgfältig ausgewählt. Von den gezeigten Werken wird eine Auswahl im kommenden Jahr auch international präsentiert, beginnend beim österreichischen Kulturforum in Istanbul.
Gerhard Gross betont die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen: „Wir haben eine sehr große Fotoszene, und im Vergleich dazu eine sehr geringe Zahl an fotospezifischen Ausstellungsorten. Darum ist die ‚photo graz‘ auch ein ganz wichtiges Forum, um die Arbeiten zu zeigen, aber auch zum persönlichen Austausch.“ Für weitere Informationen zu dieser beeindruckenden Ausstellung und den vertretenen Künstlern stehen noch viele Details zur Verfügung, die in den aktuellen Berichten von steiermark.orf.at nachgelesen werden können.
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