Leibnitz

Steiermark: Teure Nachhilfe in Krisenzeiten – Kinder brauchen Regelmäßigkeit

In der Steiermark kämpfen Eltern gegen die Inflation: Ein Drittel der Schüler braucht teure Nachhilfe, doch viele sparen und schicken ihre Kids immer kurzfristiger – ein echtes Schulchaos!

Die steigenden Lebenshaltungskosten beeinflussen auch die Bildung und das Lernen in der Steiermark. In einer Zeit, in der Eltern mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind, zeigt sich, dass immer mehr Schüler auf Nachhilfe angewiesen sind. Dies ist nicht nur eine Frage der Leistung, sondern der Möglichkeit, die nötige Unterstützung zu bekommen, um mit dem schulischen Lernen Schritt zu halten.

Der Einfluss der Inflation auf Nachhilfekosten

Ein erheblicher Anstieg der Ausgaben für Nachhilfeunterricht wurde verzeichnet. Im vergangenen Jahr gaben Eltern in der Steiermark über 16 Millionen Euro für die Nachhilfe ihrer Kinder aus. Das verdeutlicht die Dringlichkeit, die viele Familien empfinden, um sicherzustellen, dass ihre Kinder die notwendigen Kenntnisse erwerben können. Laut Angaben der Arbeiterkammer Steiermark liegt der Durchschnittspreis für 90 Minuten Einzel-Nachhilfe bei 64,58 Euro, was für viele zur Belastung wird, insbesondere in einer Zeit, in der man versuchen muss, jeden Euro zweimal umzudrehen.

Die Herausforderung der kurzfristigen Buchungen

Die Inflation hat auch Auswirkungen auf die Buchungsgewohnheiten für Nachhilfe. Angelika Ratswohl vom Lernquadrat in Graz stellt fest, dass Eltern vermehrt den Drang verspüren, ihre Kinder nur kurzfristig zur Nachhilfe zu schicken, oft nur ein paar Tage vor einer Schularbeit. „Wir spielen oft Feuerwehr“, sagt sie. Diese kurzfristige Herangehensweise bringt häufig nicht den gewünschten Erfolg, da regelmäßige Nachhilfestunden für nachhaltige Lernergebnisse unerlässlich sind.

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Nachhilfe als Schlüssel zu schulischem Erfolg

Regelmäßigkeit und Kontinuität sind entscheidend, um gute Noten zu erreichen. Gerald Still von der Schülerhilfe verdeutlicht die Problematik: „Leider gibt es hier von der öffentlichen Hand für Nachhilfe keinerlei Förderung und keinerlei Unterstützung.“ Hier gibt es wenig Hoffnung auf grundlegende Änderungen. Ein Projekt mit der Plattform für Alleinerzieher ist die einzige Ausnahme, die eine temporäre Unterstützung bietet. Der Bedarf an Nachhilfe ist besonders in Mathematik hoch, wo zwei Drittel der Schüler Unterstützung benötigen.

Langfristige Auswirkungen der Coronapandemie

Die Auswirkungen der Coronapandemie sind nach wie vor spürbar und betreffen vor allem jene Schüler, die während des Lockdowns und der Online-Lernphasen Schwierigkeiten hatten, sich selbst zu motivieren. Ratswohl weist darauf hin, dass viele dieser Schüler nach wie vor mit Lernlücken kämpfen und Unterstützung benötigen, nicht nur bei den Inhalten, sondern auch in ihrer Motivation. „Wir merken noch Riesenlücken“, sagt sie. Um diesen Schülern zu helfen, werden zusätzlich Bewegungsprogramme in den Pausen angeboten, um das Lernen zu fördern.

Ein Ausblick auf die Sommernachhilfe

In der bevorstehenden Sommerzeit werden im Lernquadrat in Graz spezielle Intensivkurse für Schüler angeboten, die sich auf Nachprüfungen vorbereiten müssen. Dies zeigt die Anpassungsfähigkeit der Nachhilfeeinrichtungen an die Bedürfnisse der Schüler und deren Familien. Gerald Still berichtet, dass in Städten wie Leibnitz und Deutschlandsberg rund 200 Schüler während des Sommers betreut werden und sie sich häufig in der Unterstufe für Nachhilfe entscheiden, um ihre Leistungen zu verbessern.

Nachhilfe als notwendige Bildungshilfe

Der Anstieg der Nachhilfebedarf kann als Spiegelbild der aktuellen Herausforderungen in der Gesellschaft betrachtet werden. In einem Zeitraum, in dem finanzielle Druck und schulische Anforderungen aufeinanderprallen, wird die Wichtigkeit von gezielter Bildungshilfe klar. Es bleibt abzuwarten, wie Bildungspolitik und Gesellschaft auf diese Entwicklungen reagieren werden, um eine umfassende und gerechte Bildungsunterstützung für alle Schüler zu gewährleisten.

Quelle/Referenz
steiermark.orf.at

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