Im "Kompetenz Wohnzimmer" in Leibnitz fand kürzlich eine aufschlussreiche Podiumsdiskussion zum Thema häusliche Gewalt statt, organisiert von dem Verein Freiraum und dem Leibnitzer Männertisch im Rahmen der Aktion 16 Tage ohne Gewalt. Dabei wurden bedeutende Fragen zur patriarchalen Gewalt und deren tiefen Verankerung in der Gesellschaft aufgeworfen. Expertinnen und Experten wie die Feministin und Psychotherapeutin Rotraud A. Perner betonten, dass Gewalt nicht nur physisch, sondern auch verbal breit gefächert und oft bagatellisiert wird. Perner forderte in ihrem eindringlichen Appell mehr Achtsamkeit für die Sprache, da diese Gewalt indirekt fördern könne. Ergänzend berichtete die Polizei über ihre Erfahrungen und die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für Betroffene.
Komplexe Gewaltformen und deren Ursachen
Laut einer Analyse von bpb.de wird Gewalt als facettenreiches Phänomen betrachtet, das sich über Jahrzehnten oder in kurzen Momenten manifestieren kann. Gewalt kann sowohl in Form von verbalen Konflikten innerhalb von Familien auftreten als auch in militärischen Auseinandersetzungen, die ganze Nationen betreffen. Die Diskussion um Gewalt hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere in Bezug auf deren soziokulturelle Wurzeln und die Rolle von Opfern und Tätern. So wird deutlich, dass Gewalt nicht nur in individuellen Handlungen begründet ist, sondern auch durch soziale Strukturen und Normen gefördert wird. Insbesondere Gewalt gegenüber Frauen und Kindern bleibt ein drängendes Problem, das nach wie vor tief in den gesellschaftlichen Vorstellungen verwurzelt ist.
Die Diskutierenden unterstrichen, dass es für eine effektive Prävention essenziell ist, sowohl die Sprache zu hinterfragen als auch stereotype Denkmuster zu durchbrechen. Maßnahmen wie Community Policing wurden als notwendig erachtet, um unmittelbare Unterstützung und Sicherheit für potenzielle Opfer zu gewährleisten. "Wir brauchen Ermutigung, hinzuschauen und Hilfe zu leisten", so Perner. Solche Initiativen sind wichtig, um das Bewusstsein für Gewaltformen zu schärfen und einen Raum für Betroffene zu schaffen.
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