Die Pfarre Wagna feiert ein bemerkenswertes Jubiläum: Am 20. Oktober wird das 60-jährige Bestehen der Pfarrkirche gefeiert. Wir haben Pfarrer Anton Neger zu den Entwicklungen und den besonderen Merkmalen der Pfarre in den letzten sechs Jahrzehnten befragt.
Die katholische Kirche hat in dieser Zeit bedeutende Veränderungen durchgemacht. Vor sechs Jahrzehnten fand das Zweite Vatikanische Konzil statt, und die Gläubigen erlebten eine enorme Euphories, da sich viele Traditionen innerhalb der Kirche wandelten. Messen werden nun in der Muttersprache gefeiert, und die Priester wenden sich den Menschen zu. Dies wird oft als Beginn einer „Volkskirche“ bezeichnet.
Ein Ort der Gemeinschaft
Die Pfarre Wagna wird von den Menschen als ein Ort der Gemeinschaft geschätzt. Der Gründungspfarrer Prälat Karl Hofer spielte eine entscheidende Rolle dabei, die neue Pfarrkirche aufzubauen. Seine Nachfolger, darunter auch Pfarrer Neger, haben sich bemüht, das Evangelium in die heutige Zeit zu bringen. Dabei gilt es, ein treuer Kern von Gottesdienstbesuchern zu unterhalten, die aktiv am pfarrlichen Leben teilnehmen.
Zu den besonderen Merkmalen der Pfarre zählt der monatliche Familiengottesdienst, der von Kindern gestaltet wird, sowie eine aktive Jungschargruppe. Zudem organisiert die Pfarre Veranstaltungen wie das „Offene Singen“, das Menschen aus der Umgebung zusammenbringt und über die Grenzen hinaus in Slowenien bekannt ist. Besonders engagiert zeigt sich das Team der Ehrenamtlichen, das regelmäßig Kontakt zu älteren und pflegebedürftigen Menschen im Seniorenzentrum Wagna hält.
Herausforderungen und Engagement
In einem Interview sprach Pfarrer Neger auch über die Herausforderungen, mit denen die Kirche konfrontiert ist. Immer weniger Menschen entscheiden sich, ihr Leben ganz in den Dienst der Kirche zu stellen. Er beobachtet jedoch, dass zahlreiche Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich in der Pfarre zu engagieren. „Ohne die vielen Ehrenamtlichen würde das Leben der Pfarre vor Ort nicht funktionieren“, betont er.
Neger ist seit 28 Jahren Priester, davon etwa zehn Jahre in Wagna. Trotz der Schwierigkeiten, die ein großes Seelsorgegebiet mit sich bringt, hat er nie bereut, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Allerdings ist er der Ansicht, dass das bestehende Anforderungsprofil für Geistliche viele Begabte ausschließt.
Ein weiteres Thema, das Neger anspricht, ist der Austritt vieler Menschen aus der Kirche aufgrund der Kirchensteuer. Viele Menschen seien dennoch gläubig und fühlten sich der Kirche verbunden. „Für den Glauben und die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft sollte man nicht zahlen müssen“, so Neger. Den Menschen, die aus der Kirche austreten, begegnet er wertungsfrei und versucht, ihren Standpunkt nachzuvollziehen.
Am Jubiläumstag wird ein besonderer Erntedankgottesdienst um 10 Uhr stattfinden, bei dem das zehnjährige Diakonjubiläum von Franz Holler gefeiert wird. Anschließend lädt der Pfarrgemeinderat zu einem Fest auf dem Platz vor der Pfarrkirche ein, wo es kulinarische Genüsse und musikalische Unterhaltung geben wird.
Dieses Fest stellt nicht nur eine Gelegenheit dar, die Vielfalt der Pfarre Wagna zu erkennen, sondern auch eine Möglichkeit, das spirituelle und gemeinschaftliche Leben der Gläubigen zu würdigen. Dieser Artikel auf www.meinbezirk.at liefert weitere Informationen über die Feierlichkeiten und die Entwicklung der Pfarre Wagna.
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