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Kultur in Gefahr: Steirische Fördergelder am Abgrund?

In der Steiermark brodelt es in der Kulturszene: Offenbar stehen viele Förderzusagen auf der Kippe, denn entscheidende Weichenstellungen wurden im letzten Wahlkampf ignoriert. Lidija Krienzer-Radojevic von der Interessensgemeinschaft Kultur Steiermark äußert sich besorgt: „Wenn es hier irgendwelche Bewegungen gibt, noch zusätzliche Bewegungen – Stichwort Kürzungen – kommen, dann ist das ein Kahlschlag für die ganze steirische Kulturlandschaft.“ Besonders bedrohlich erscheint die Absicht der FPÖ, die ORF Landesabgabe abzuschaffen, die bislang einen Großteil der Kulturförderung sicherte. Diese könnte, gemäß der DPÖ, 30 Millionen Euro für alternative Verwendungen freisetzen. Manfred Weissensteiner vom Theater am Ortweinplatz erklärt: „Es ist in den letzten Jahren, letzten Jahrzehnten eigentlich so viel aufgebaut worden, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man das jetzt kaputt macht.“

Ungewisse Zukunft der Kulturförderung

Der neue Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) versucht, die Wogen zu glätten, indem er die Kompensation der wegfallenden Landesabgabe in Aussicht stellt. Wie dies konkret geschehen soll, ist jedoch noch unklar. Kritik gibt es auch an der künstlerischen Freiheit, insbesondere im Hinblick auf Festivals wie den „steirischen Herbst“, die traditionell kritisch gegenüber der Politik auftreten. Kommentator Gabor Thury warnt: „Häufig wurde Orban als Vorbild für Europa zitiert und aus Ungarn kann ich nur berichten, dass ganz viele Fördergelder für kritische Kunst gestoppt wurden.“ Diese Ängste werden durch die Aussage der Künstlerin Ninja Reichert verstärkt, die auf eine möglicherweise einseitige Kulturpolitik hinweist.

Die Freiheitlichen legen Wert auf eine Kulturpolitik, die kostenbewusst mit Steuergeldern umgeht und sich nicht den Interessen einer selbsternannten Elite unterordnet. Besorgniserregend ist das Missverhältnis bei den Fördermitteln: selbst bei einem Kulturbudget von 72,9 Millionen Euro kam der Volkskultur nur ein geringer Anteil von 3,99 Prozent zu. Stattdessen profitieren oft die freien Künstler und Projekte, die in der breiten Bevölkerung kaum wahrgenommen werden. Damit fordern die FPÖ und andere Kritiker, dass die Pflege der Volkskultur und der Traditionen einen höheren Stellenwert erhalten und im Verfassungsrang gesichert werden sollte, wie in einem Bericht von fpoe-stmk.at hervorgehoben wurde.

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Die aktuelle Diskussion um die Kulturförderung in der Steiermark wirft also viele Fragen auf und die Unsicherheit in der Szene bleibt groß. Wie sich die Situation entwickeln wird, bleibt abzuwarten, während die Fördermittel und deren Verteilung in der Regierung entschieden werden müssen.

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Steiermark,Graz
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Graz, Österreich
Beste Referenz
steiermark.orf.at
Weitere Quellen
fpoe-stmk.at

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