Die politische Landschaft in der Steiermark steht vor möglicherweise drastischen Veränderungen: Nach den bevorstehenden Koalitionsverhandlungen zwischen der ÖVP und FPÖ wird die Spekulation um eine mögliche Zusammenarbeit intensiver denn je. Laut dem Politologen Peter Filzmaier, der im Interview mit ORF Steiermark sprach, könnte eine Koalition aus ÖVP und FPÖ strategische Vorteile bringen, während eine Zusammenarbeit mit der SPÖ als schwieriger einzuschätzen sei. Filzmaier erläutert, dass die SPÖ sich zuletzt 'recht billig' angeboten hat, was Fragen über die künftige Verhandlungsstrategie der ÖVP aufwirft.
Koalitionsverhandlungen und Machtspielchen
Ein zentraler Punkt in den Verhandlungen scheint das Thema „Leitspital Liezen“ zu sein, welches für die FPÖ von großer Bedeutung ist. Mario Kunasek, der Landesparteiobmann der FPÖ, fordert Alternativpläne für die Spitalsstandorte, während die ÖVP – angeführt von Landeshauptmann Christopher Drexler – auf den Neubau eines Spitals in Stainach-Pürgg beharrt. „Kompromisse wie ein halbes Spital liegen nicht auf der Hand“, so Filzmaier, der auch vor einem Gesichtsverlust für die ÖVP warnt. Zudem wird spekuliert, ob Drexler in seiner Rolle als Landeshauptmann bleiben kann.
Die FPÖ hat sich bei der Wahl 2024 gut positioniert, was laut Filzmaier vor allem auf die erfolgreiche Thematisierung von Zuwanderung und die Besetzung ländlicher Räume zurückzuführen ist. Die Partei konnte zudem viele ehemalige Nichtwähler mobilisieren. „Das Top-Wahlmotiv waren die inhaltlichen Standpunkte“, erklärt Filzmaier in einem Bericht von Kurier. Das schlechte Abschneiden von SPÖ und ÖVP könnte auch Druck auf die Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene ausüben, auch wenn Filzmaier warnt, dass man emotionalen Dynamiken nicht völlig entkommen kann.
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