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Die Katholische Kirche Steiermark hat ein ehrgeiziges Projekt ins Leben gerufen, um den Großteil ihres Strombedarfs künftig selbst durch Photovoltaik zu decken. Diese Initiative zielt nicht nur darauf ab, die Umwelt zu schonen, sondern auch, benachbarte Haushalte mit Solarstrom zu versorgen. Bis 2030 sollen alle lebendigen Pfarrgemeinden auf Sonnenstrom umgestellt werden, wie Martin Halmer, Ökonom der Diözese Graz-Seckau, erklärt: „Unser Ziel ist, bis zu 30 Pfarren pro Jahr auf Sonnenstrom umzustellen. Das schont die Umwelt und verringert die laufenden Kosten für die Kirche.“ Ein erstes Großprojekt wurde bereits am Grazer Augustinum verwirklicht, wo eine solidarische Energiegemeinschaft gegründet wurde, die es Haushalten ermöglicht, überschüssigen Strom von ihren PV-Anlagen zu verkaufen und damit kostengünstig an der Energiewende teilzuhaben, berichtet ORF Steiermark.
Förderung regionaler Wirtschaft und Nachhaltigkeit
Im Rahmen dieser Initiative soll auch eine Stromtankstelle in jede Pfarre integriert werden. Das Bundesdenkmalamt hat die Nutzung von PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Kirchen erleichtert, wodurch diese nachhaltigen Projekte nun leichter umgesetzt werden können, wie Wolfgang Pucher, Leiter des diözesanen Referates für Energie, erläutert. Die gemeinsamen Energiegemeinschaften, wie die Solidarische Energiegemeinschaft SOL:E, stärken nicht nur die Gemeinschaft, sondern reduzieren auch die Abhängigkeit von schwankenden Strompreisen und sorgen für eine Stärkung der lokalen Wirtschaft. Christoph Mauthner, Campusleiter des Augustinums, betont zudem, dass die Einsparungen aus diesem Projekt in einen Sozialfonds fließen, der bedürftigen Familien der Bildungseinrichtungen zugutekommt. „Unsere Schule und der Campus benötigen mehr Strom, als wir durch die eigene PV-Anlage gewinnen. Die Kostenersparnis geht in unseren Sozialfonds“, erklärt er.
Bereits rund 40 Pfarren und kirchliche Einrichtungen in der Diözese sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet – darunter Gnas, Ligist und Zeltweg. Die Begeisterung für den Einsatz von Sonnenenergie könnte in Zukunft noch weiter wachsen und das Potenzial der Kirchen als nachhaltige Energiequellen maximal ausschöpfen. Neue Projekte sind bereits in Planung, um die ökologische Verantwortung der Kirche zu stärken und gleichzeitig die Energiekosten zu senken.
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