Die Gesundheitsversorgung in der Steiermark steht vor gravierenden Herausforderungen. Wie orf.at berichtet, wird die Akutambulanz am LKH Bruck am 13. Januar geschlossen. Diese Entscheidung wurde im Rahmen einer Pressekonferenz zur Versorgungssicherheit bekannt gegeben. Betroffene Unfallchirurgische Notfälle müssen dann auf das LKH in Leoben oder nach Graz ausweichen, was die medizinische Versorgung erheblich belasten wird. Der Ärztliche Leiter der LKH Hochsteiermark, Erich Schaflinger, schildert die Situation besorgniserregend, insbesondere im Hinblick auf die bereits angespannte Personalsituation im Gesundheitswesen, die sich voraussichtlich nicht verbessern wird.
Zusätzlich informieren die Vertreter des Koordinationsgremiums für Versorgungssicherheit in der Steiermark über die Notwendigkeit einer umfassenden Strukturreform im Gesundheitswesen. Inmitten der Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP rufen die Verantwortlichen dazu auf, den dringenden Handlungsbedarf nicht zu ignorieren. Sie kritisieren die mangelnde finanzielle Unterstützung sowie die politischen Einflüsse, die dazu führen, dass notwendige Anpassungen der Struktur nur schleppend vorankommen, wie meinbezirk.at berichtet. Besonders besorgniserregend ist die Prognose, dass sich die Versorgungsengpässe verschärfen könnten, falls nicht schnellstens gegengesteuert wird.
Alarmierende Zukunftsprognosen
Die Versorgungslage könnte erheblich schlechter werden, sollten viele Kassärzte, die sich dem Pensionsalter nähern, ihre Verträge vorzeitig kündigen. Der Vizepräsident der steirischen Ärztekammer, Dietmar Bayer, warnt, dass die Anzahl der Kassenärzte von ursprünglich 1.000 auf derzeit etwa 920 gesunken ist, während die Bevölkerungszahl weiterhin ansteigt. Um die teils veralteten Strukturen zu überarbeiten, wird eine Spezialisierung und die Schaffung spezialisierter Zentren gefordert. Diese seien entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitssystems in der Steiermark, betonen die Experten.
Die dringliche Situation wird als eine "Bankrotterklärung im österreichischen Gesundheitswesen" von Bayer bezeichnet, der die anhaltenden Probleme als unhaltbar ansieht. Es ist überaus wichtig, dass die Bevölkerung über die Limitierungen des Gesundheitssystems informiert wird, damit ein Verständnis für die Herausforderungen entsteht und Lösungen gefunden werden können.
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