
In der Steiermark entsteht ein innovatives Pilotprojekt, das Eltern frühzeitig Unterstützung bei sozialen Themen bieten soll. Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler erklärte, dass an insgesamt 19 Standorten in Graz bereits seit November Sozialarbeiterinnen aktiv sind, um Eltern von über 1.000 Kindergartenkindern kostenlos und anonym zu beraten. In den ersten drei Monaten wurden bereits rund 370 Beratungsgespräche geführt. Das Programm, das als KISA (KIndergarten Sozialarbeit) bezeichnet wird, zielt darauf ab, eine Anlaufstelle zu schaffen, bevor Probleme entstehen. "Wir möchten eine frühe Hilfestellung anbieten", betonte Tödtling-Musenbichler, die das Projekt als bedeutendes Instrument in der Bildungslandschaft sieht, um Armutsprävention und Bildungsgerechtigkeit zu fördern, wie auch MeinBezirk.at berichtet.
Reaktionen von Eltern und Fachpersonal
Das Projekt hat positive Resonanz erfahren; sowohl Eltern als auch pädagogisches Personal zeigen sich dankbar für das Angebot. Gerlinde Landauf-Stöger, eine Sozialarbeiterin des Teams, berichtete, dass häufig Themen wie Erziehungsfragen oder psychische Belastungen zur Sprache kämen. Die Sozialarbeiterinnen stehen nicht nur beratend zur Seite, sondern organisieren auch Workshops und Elterncafés, um den Austausch zu fördern. Dies entlastet die Pädagogen im Kindergarten, die oft nicht die nötige Zeit für intensive Elternarbeit haben. Laut Friedrich Mayer, Leiter der Schul- und Kindergartensozialarbeit der Caritas, soll das Projekt langfristig eine Lücke im System schließen zwischen frühen Hilfen und schulischer Sozialarbeit.
Die Caritas Steiermark hat zudem einen Anstieg bei den Anfragen verzeichnet: Tausende Menschen benötigen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage vermehrt Hilfe, was die Direktorin Tödtling-Musenbichler als alarmierend bezeichnete. "Wir haben einen 30-prozentigen Zuwachs bei Erstgesprächen in unseren Beratungsstellen für Existenzsicherung festgestellt", erläuterte sie. Angesichts dieser Herausforderungen sieht sich die Caritas nicht nur als Unterstützer, sondern auch als Anwältin für die Belange der Menschen in der Gesellschaft, und spricht sich für gezielte Maßnahmen der Politik aus, um den besonders betroffenen Familien zu helfen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung