In einem anonymisierten Vorfall, der die Aufmerksamkeit der Behörden in Bayern und Österreich auf sich gezogen hat, gelang es vier Straftätern, aus einer geschlossenen Einrichtung zu entkommen. Der Vorfall ereignete sich Mitte August 2024, als die Täter gewaltsam die Pforte einer Klinik in Straubing erzwangen. Zwei der Gesuchten sind inzwischen in Österreich gefasst worden.
Die Polizei in Hartberg, einem Ort in der Steiermark, bestätigte die Festnahme eines 28-jährigen Mannes, der zuvor zusammen mit drei anderen aus einer Einrichtung geflohen war. Während der Flucht, die bereits zu einem Aufsehen erregenden Netzwerk von Fahndungen führte, war ein anderer der Flüchtigen bereits in der Region festgenommen worden. Diese Festnahme fand statt, nachdem Hinweise eingegangen waren, dass der Gesuchte in einem schwarzen Fahrzeug unterwegs sei.
Die Festnahme im Detail
Der gesuchte Mann wurde durch einen aufmerksamen Zeugen entdeckt, der ihn in der Nähe von Graz in einem schwarzen Auto sah. Dies führte zu einer sofortigen Alarmfahndung, an der zahlreiche Einsatzkräfte beteiligt waren. Zunächst gelang es dem Täter jedoch, einer Polizeikontrolle zu entkommen. Am Abend des gleichen Tages, nachdem er erneut gesichtet wurde, konnten die Einsatzkräfte den Mann schließlich im Wald festnehmen. Er wird nun in einer österreichischen Justizvollzugsanstalt festgehalten und muss sich Fragen zu den möglichen Verbrechen stellen, die er während seiner Flucht begangen haben könnte.
Die Polizei vermeldete, dass gegen den gefassten Mann ein europäischer Haftbefehl vorlag. Zudem erklärte die Staatsanwaltschaft Regensburg, dass sie darum bemüht ist, die Überstellung des Flüchtigen in die Bundesrepublik Deutschland zu beantragen. Gegen ihn sowie gegen zwei weitere Flüchtige, die weiterhin auf der Flucht sind, liegen Haftbefehle wegen Geiselnahme sowie gefährlicher Körperverletzung vor.
Chronologie des Ausbruchs
Das Drama nahm seinen Anfang in der Nacht vom 17. August 2024, als die vier Männer aus dem Bezirkskrankenhaus Straubing entkamen. Bei ihrem Ausbruch hatten sie einen Mitarbeiter der Klinik angegriffen, überwältigt und bedroht, um sich den Zugang zur Freiheit zu verschaffen. Die vier Flüchtigen waren wegen schwerwiegender Straftaten, darunter Eigentumsdelikte und Drogenvergehen, in einem Maßregelvollzug untergebracht und gelten als gefährlich.
Ein weiterer Festgenommener wurde bereits am 25. August in der steirischen Region entdeckt. Die Ermittlungen der Polizei führten auch zu Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen, wo die Beamten versuchten, einen anderen der Flüchtigen zu finden. Doch diese Suche war bislang ohne Erfolg.
„Wir danken den österreichischen Behörden für ihre effiziente Unterstützung bei der Fahndung. Die Zusammenarbeit hat entscheidend zur Festnahme beigetragen,“ so der Einsatzleiter der Kriminalpolizeiinspektion Straubing, Christian Rottbauer. Die Situation bleibt weiterhin angespannt, da die Behörden alle Anstrengungen unternehmen, um die restlichen Flüchtigen zu fassen und vor Gericht zu stellen.