In einer schockierenden Episode in Hartl beobachteten Zeugen am Samstagnachmittag einen 44-jährigen Mann, der von einem Hochsitz aus auf das Wohnhaus seiner Ex-Freundin schoss. Die alarmierten Anwohner, die das Geschehen aus einer Entfernung von etwa 100 Metern mit einem Fernglas verfolgten, verständigten kurz vor 17 Uhr die Polizei. Es war ein unnötig gefährlicher Vorfall, der in der beschaulichen Gemeinde Hartl im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld stattfand.
Die Polizei wurde sofort aktiv, nachdem sie die Meldung erhalten hatte. Der bewaffnete Mann verließ schließlich den Hochsitz und entkam mit einem Motorrad. In einem waghalsigen Versuch, seine Waffe zu verbergen, verstaut er sie in einem Gitarrenkoffer. Solche raschen Entscheidungen zeugen oft von verzweifelten Umständen.
Festnahme und Geständnis
Die Fahndung der Cobra-Einheit war erfolgreich; der Täter konnte wenig später an seiner Wohnadresse festgenommen werden. Ein durchgeführter Alkoholtest ergab eine mittelgradige Alkoholisierung, was möglicherweise zu seiner impulsiven Tat beitrug. Der 44-Jährige gestand zwar, dass er geschossen hatte, betonte jedoch, er habe nur absichtlich auf einen Baum gezielt. Diese Aussage könnte eine Strategie sein, um die Schwere seiner Handlungen zu minimieren.
Die Polizei verhängte gegen den Mann ein vorläufiges Waffenverbot und beschlagnahmte mehrere Schusswaffen sowie Munition. Darüber hinaus wurde ein Betreuungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen, das ihm den Kontakt zu seiner Ex-Freundin untersagt. Aktuell befindet sich der Mann in Haft und erwartet möglicherweise strafrechtliche Konsequenzen für seine Handlungen.
Hintergrund zur Gewaltprävention
Solche Vorfälle werfen ein Licht auf die bedeutende Problematik der Gewalt gegen Frauen. In Österreich gibt es spezialisierte Anlaufstellen für Betroffene, die Hilfe und Unterstützung bieten können. Die Gewalt kann viele Formen annehmen und ist oft das Ergebnis von Männlichkeitskonstrukten, die Gewalt als Ausdruck von Kontrolle oder Macht betrachten. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft diesen Missbrauch nicht toleriert und stattdessen auf Prävention und Hilfe setzt.
Für Betroffene von Gewalt oder Bedrohung gibt es zahlreiche Ressourcen, die Unterstützung bieten. Das Frauen-Helpline ist unter der Nummer 0800/222 555 erreichbar, während der 24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien unter 01/71719 Hilfe bereitstellt. In akuten Notfällen ist die Polizei über den Notruf 133 erreichbar.