In der kleinen Gemeinde Söchau hat eine weitreichende Entscheidung für Aufregung gesorgt. Am 5. September tagte der Gemeinderat von Fürstenfeld, um die Fusion der Gemeinden Söchau und Fürstenfeld zu besprechen. Der Zusammenschluss, der am 1. Januar 2025 Wirkung zeigen soll, wird von den Verantwortlichen als unvermeidlich dargestellt. Diese Entwicklung kommt für viele überraschend, da die Bürgerversammlung, in der die Fakten präsentiert wurden, nur wenige Informationen bot und überstürzt abgehalten wurde.
Die Punkte, die auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung standen, beschränkten sich nicht nur auf die Fusion selbst. Ein zentraler Punkt war die Bestellung eines Regierungskommissärs, der während des Übergangs die Geschäfte der neuen Gemeinde führen soll. Das Ziel ist es, die Verwaltung in der neuen Struktur effektiv zu gestalten und nahtlos in die Fusion zu überführen. Unterstützt wird dieser Schritt von einem Bericht des Hauptausschusses, der auch Vorschläge für die Zusammenstellung eines Beirates zur weiteren Beratung und Begleitung des Fusionsprozesses enthält.
Beteiligte und weitere Schritte
Sowohl die Gemeinde Söchau als auch die Stadt Fürstenfeld sind direkt in diesen Prozess involviert. Die Bürger haben die Möglichkeit, ihre Bedenken und Meinungen zu äußern, indem sie den Gemeinderäten E-Mails senden können. Die Kontaktdaten sind auf der Website der Stadt Fürstenfeld leicht zugänglich. In der heutigen Zeit verwundert es nicht, dass diese Form der Kommunikation sehr geschätzt wird, vor allem, wenn die Öffentlichkeit in solchen sensiblen Angelegenheiten oft als ausgeschlossen wahrgenommen wird.
Die Fusion bringt Veränderungen mit sich, die auch die örtliche Infrastruktur betreffen. Derzeit ist es nämlich so, dass nach dem 1. Januar 2025 im Amt von Söchau keine hoheitlichen Befugnisse mehr existieren werden. Die Bürger sind theoretisch gezwungen, für jede amtliche Angelegenheit nach Fürstenfeld zu reisen, es sei denn, der kommissarische Amtsinhaber sorgt zeitweise für einen Verbleib in Söchau. Diese Situation könnte zu einer Schwächung der Verwaltungsdienste in der Gemeinde Söchau führen und Fragen zur praktischen Durchführbarkeit aufwerfen.
Auf die Informationspolitik der Stadt Fürstenfeld angesprochen, fällt auf, dass aktuelle Kundmachungen zwar online zugänglich sind, jedoch eine Einsichtnahme älterer Bekanntmachungen stark eingeschränkt ist. Dies könnte durchaus zu Verwirrungen führen und den Bürgern den Zugang zu wichtigen Informationen erschweren. Auch der üblicherweise in Anspruch genommene Livestream der Gemeinderatssitzungen war aufgrund fehlender Ankündigungen nicht zu finden, was den Eindruck verstärkt, dass hier versucht wird, kritische Themen zu vermeiden. Diese Umstände fördern das Gefühl, dass Transparenz in der Kommunikation mit den Bürgern nicht ausreichend gewährt wird, besonders in Anbetracht der kontroversen Natur der bevorstehenden Fusion.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen werden die kommenden Monate entscheidend sein, um zu klären, wie die Fusion tatsächlich umgesetzt wird und welche Sorgen die Bürger auf diese schnelle politische Entscheidung richten müssen. Die politische Landschaft in der Region steht unter Spannung, und die Bürger haben ein berechtigtes Interesse daran, dass ihre Stimmen gehört werden, während sie sich auf die Veränderungen vorbereiten, die mit dem Zusammenschluss einhergehen.