Die Steiermark kämpft derzeit gegen die verheerenden Auswirkungen eines extremen Wetters, das seit Samstag nicht nur die Einsatzkräfte stark fordert, sondern auch zahlreiche Haushalte ohne Strom zurücklässt. In einem dramatischen Zeitraum von nur 28 Stunden, der Mitternacht des 14. September bis Sonntagmorgen um 4 Uhr umfasste, mussten die Feuerwehrmänner und -frauen im Bundesland unglaubliche 817 Einsätze bewältigen. Die Überwältigung der Natur hat nahezu 25.000 Haushalte in das Dunkel gestürzt, und die Lage bleibt angespannt.
Dieses Wetterchaos ist nicht einfach nur ein vorübergehendes Problem. Die zahlreichen Einsätze können in direktem Zusammenhang mit den heftigen Unwettern gesehen werden, die vor allem die Regionen Graz-Umgebung, Hartberg und Weiz stark getroffen haben. Die gefallenen Bäume blockieren nicht nur Straßen, sondern haben auch ein hohes Risiko für die Infrastruktur geschaffen, indem sie auf Stromleitungen stürzten. Ein schneller Eingriff der Feuerwehr war von höchster Notwendigkeit, um die Sicherheit der Menschen in ihren Fahrzeugen zu gewährleisten, die unter den umgestürzten Bäumen gefangen waren. Glücklicherweise gelang es den Einsatzkräften, alle Betroffenen ohne Verletzungen zu retten.
Mechanismen der Notfallbewältigung
Zusätzlich zur Herausforderung durch die umgestürzten Bäume waren die Auswirkungen des Starkregens in den sogenannten Nordstau-Regionen von Liezen bis Bruck an der Mur besonders bemerkbar. Hier erlebte man Überschwemmungen und musste Pumparbeiten durchführen, was wiederum weitere Ressourcen der Feuerwehr erforderte. Es wurde auch von kleineren Murenabgängen berichtet, die zur bezeichneten Gefahrenlage beitrugen.
Die allgemein angespannten Wetterbedingungen führten dazu, dass Sicherheitsmaßnahmen in einigen betroffenen Regionen ergriffen werden mussten. Bestehende Arbeiten wurden aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt, da böiger Wind und schlechte Sicht die eigene Sicherheit der Einsatzkräfte gefährdeten. Die Sicherheit hat jederzeit Priorität, sodass mit Tagesanbruch die Aufräumarbeiten, unter Berücksichtigung eines strukturierten Prioritätensystems, fortgesetzt wurden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, dringende Einsätze hinsichtlich gefährdeter Menschenleben oder kritischer Infrastrukturen zuerst zu behandeln.
Die Feuerwehr hat zudem einen dringenden Aufruf an die Bevölkerung gerichtet, sich von unnötigen Aufenthalten im Freien fernzuhalten. Die Gefahren durch umgestürzte Bäume, herabfallende Äste und streunende Stromleitungen sind allgegenwärtig und erfordern hohe Vorsicht.
Unterstützung und Ausblick
Aufgrund der Vielzahl der Einsätze wurde bereits früh morgens Hilfe aus benachbarten Regionen angefordert. Technische Züge mit insgesamt 200 Einsatzkräften aus verschiedensten Bereichen wie Feldbach, Deutschlandsberg, Judenburg und Leibnitz wurden nach Tulln geschickt, um in der Bewältigung dieser kritischen Situation zu unterstützen.
Trotz aller Anstrengungen gibt es keine schnelle Besserung in Sicht. Die Wetterprognosen kündigen weitere Stürme und andauernden Regen an, womit die steirischen Feuerwehren weiterhin in Alarmbereitschaft bleiben müssen. Laut Energie Steiermark hat sich die Lage über die Nacht weiter verschärft. Über 500 Trafostationen sind betroffen, und die Wiederherstellung der Stromversorgung wird unter schwierigen Bedingungen durchgeführt. Die Verantwortlichen bekräftigten, dass sie nicht vor Sonntagabend mit einer Entspannung der Situation rechnen.