Graz/Hartberg (18. August 2024).- Ein ganz besonderes Ereignis fand im Seniorenhaus Menda statt, als Landeshauptmann Christopher Drexler am 18. August das 108-jährige Jubiläum von Erika Strohrigel feierte, der ältesten Steirerin. Drexler hatte im Vorjahr versprochen, diesen besonderen Tag persönlich zu würdigen, und hielt Wort. Bei fröhlicher Stimmung gratulierten zahlreiche Besucher der Jubilarin, die sich sichtlich über die hohe Anzahl an Gratulanten erfreute.
Ein Leben voller Geschichten
Erika Strohrigel, die am 18. August 1916 geboren wurde, kann auf ein bewegtes und ereignisreiches Leben zurückblicken. Ihr Geburtsdatum fällt in eine Zeit, als Österreich-Ungarn unter Kaiser Franz Joseph regiert wurde, der ebenfalls an einem 18. August das Licht der Welt erblickte. Ihre Kindheit verbrachte sie im kleinen Ort Preßguts bei Weiz, bevor sie nach Wien zog, wo sie eine Ausbildung zur Lehrerin abschloss. Diese Erfahrungen prägten nicht nur ihre Bildungsarbeit, sondern auch ihre Weltsicht und ihr Interesse an anderen Menschen.
Familie und Heimat
Nach dem Ende ihrer Ausbildung kehrte sie in die Steiermark zurück. Zusammen mit ihrem zweiten Ehemann baute sie ein Heim in Hartberg, das für sie ein Lebensmittelpunkt wurde. Ihre zwei Ehen waren von Herausforderungen geprägt, wie sie mit einem Lächeln erwähnt: „Mit den Männern – ich war zweimal verheiratet – habe ich leider kein Glück gehabt, aber mein Sohn ist ganz brav.” Ihr Sohn, der sie aufwachsen sah, ist heute eine wichtige Bezugsperson für die Jubilarin, mit der sie stets in Kontakt steht. Neben der Mutterrolle erfüllt Strohrigel auch die stolze Rolle einer Großmutter und genießt es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.
Ein neues Zuhause im Seniorenhaus
Den Schritt ins Seniorenhaus Menda wagte Erika Strohrigel erst im Alter von 100 Jahren. Viele Menschen empfinden diesen Umbruch als schwierig, doch für Strohrigel war dies eine Überlegung, die auf ihre gesundheitlichen Einschränkungen reagierte: „Ich sehe leider ziemlich schlecht und kann nicht mehr lesen. Sogar das Kartenspielen bereitet Probleme,” teilt sie ehrlich mit. Trotz dieser Herausforderungen ist sie immer noch neugierig auf das Leben, tauscht gerne Neuigkeiten mit anderen aus und genießt die Gesellschaft. Der Gehstock begleitet sie, aber sie bleibt mobil und aktiv, was für ihre Lebensfreude spricht.
Feierlichkeiten im Seniorenhaus
Die Geburtstagsfeier wurde von mehreren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens besucht. Neben Landeshauptmann Drexler waren auch Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer, Landtagsabgeordneter Hubert Lang sowie Hartberg-Bürgermeister Marcus Martschitsch und andere Vertreter der Gemeinde anwesend. Drexler, der sich auf die Vorlieben der Jubilarin vorbereitete, brachte unter anderem eine Flasche Eierlikör mit, was sich als beliebtes Geschenk entpuppte. Die Gratulanten schlossen sich zusammen, um das stolze Alter von Erika Strohrigel zu feiern und ihr Lebenswerk zu würdigen.
Ein Lichtblick für die Gemeinschaft
Der 108. Geburtstag von Erika Strohrigel ist nicht nur ein Feiertag für sie persönlich, sondern symbolisiert auch die Bedeutung der älteren Generation für die Gesellschaft. Ihre Geschichten und Lebenserfahrungen sind wertvoll und inspirierend. In einer Zeit, in der die individuelle Lebensweise und Unterstützung für ältere Menschen immer wichtiger wird, bietet ihre Feier ein greifbares Beispiel für das Engagement der Gemeinschaft und deren Respekt vor den älteren Bürgern. Solche Anlässe stärken das Bewusstsein für den wertvollen Beitrag, den Senior:innen in unserer Gesellschaft leisten.