In Graz gibt es lebhafte Diskussionen rund um die geplante Josef-Huber-Unterführung. Dieses Bauprojekt, das ursprünglich in den frühen 2000er Jahren angestoßen wurde, steht nun wieder im Rampenlicht. Trotz der in den letzten Jahren umstrittenen Thematik, angesichts der Veränderungen in der urbanen Mobilität und den neuen Klimazielen als Leitlinien für die Stadtentwicklung, könnte jetzt tatsächlich bald der Bau beginnen.
Die erforderlichen Änderungen und Verzögerungen wurden durch eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts im Dezember 2022 ausgelöst, die eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) anordnete. Nach der Rechtskraft dieser Entscheidung im Januar 2023 mussten die Planungen überarbeitet werden, was die Einigung mit der Marienhütte notwendig machte. In der Pressemitteilung der Stadt Graz wird betont, dass die Josef-Huber-Unterführung eine Grundvoraussetzung für die Erschließung des Gebiets Reininghaus darstellt.
Politische Einblicke und Zeitplan
Obwohl die Planung bereits lange im Gange ist, wurden durch verschiedene politische Mitteilungen und Gutachten einige Bedenken laut. Der Stadtrechnungshof hat laufende Kontrollen angestellt, und der Gemeinderat hat bei einstimmigen Beschlüssen die Notwendigkeit einer erneuten Prüfung des Projekts bekräftigt, um sicherzustellen, dass es den städtischen Klimazielen gerecht wird. Zwei eingeholte Gutachten bestätigten jedoch, dass alternative Lösungen nicht umsetzbar sind. Dies deutet darauf hin, dass der ursprüngliche Plan der einzige praktikable Weg sein könnte.
Zusätzlich zur Einsichtnahme in gutachterliche Meinungen hat die Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner verdeutlicht, dass sie eine umfassende Prüfung der wirtschaftlichen Aspekte des Projekts für unerlässlich hielt. „Es ist klar, dass, obgleich die Unterführung gegen die aktuellen Ziele der Stadt stehen könnte, sie doch gebaut werden muss“, äußerte sie in einem kritischen Kommentar und wies auf Versäumnisse in der Vergangenheit hin, wo keine ausreichenden finanziellen Reserven eingeplant wurden.
Die Meinung der Unterstützer
Stadträtin Claudia Schönbacher, die auch als Obfrau der KFG fungiert, spricht sich deutlich für den Bau der Unterführung aus. Sie hat die Verzögerungen, die durch die wiederholte Überprüfung des Baurechts entstanden sind, scharf kritisiert. Schönbacher sieht in der Unterführung die einzige Möglichkeit, die Verkehrsanbindung zum Reininghaus-Gebiet zu verbessern. „Mit Blick auf die Überlastung des Griesplatzes und die anhaltenden Baustellen in der Stadt ist eine zeitnahe Lösung nötig“, erklärte sie.
Die Diskussion um die Josef-Huber-Unterführung wird sicherlich weiterhin fortgeführt, während verschiedene Interessengruppen ihre Sichtweisen und Bedenken einbringen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Entscheidungen entwickeln und wann genau der Baubeginn in Aussicht steht. Laut aktuellen Einschätzungen könnte dies Ende 2024 der Fall sein. Details zu den letzten Entwicklungen sind hier einzusehen.