Graz

Zahnmedizin für Alle: Kostenloser Zahnersatz für Bedürftige in Kärnten

Zahnärztliches Ehepaar in Ebenthal startet die sensationelle Hilfsaktion „Kärntner Zahn in Not“, um armen Menschen kostenlos zu gesundem Zahnersatz zu verhelfen!

In Kärnten gibt es ein wachsendes Problem, das viele Menschen betrifft: die fehlende finanzielle Möglichkeit, sich einen adäquaten Zahnersatz leisten zu können. Eberhard Kowatsch, ein Zahnarzt, wurde auf diese missliche Lage aufmerksam, als er vor über zehn Jahren einer älteren Frau begegnete, die trotz jahrzehntelanger harter Arbeit nicht in der Lage war, die Kosten für eine benötigte Prothese zu tragen. Seine Frau Brigitte hat ähnliche Geschichten gehört, darunter Fälle von jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 30 Jahren, die wegen ihrer schweren Zahnprobleme Schwierigkeiten haben, Arbeit zu finden.

Um diesen Menschen zu helfen, haben die Zahnärzte Kowatsch eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, die unter dem Namen „Kärntner Zahn in Not“ bekannt ist. Die Initiative wird von dem Hilfswerk Kärnten, der Caritas Kärnten und der Kleinen Zeitung unterstützt. Das Anliegen ist klar: Menschen, die sich eine Zahnbehandlung nicht leisten können, sollen kostenfrei Zahnersatz erhalten. Ein entsprechendes Auswahlverfahren wird durch Partnerorganisationen durchgeführt, die in Kontakt mit bedürftigen Personen stehen.

Soziale Herausforderungen und Mundgesundheit

Christine Ofner, Teamleiterin der Sozialberatung bei der Caritas Kärnten, erklärt, dass viele Menschen mit ihren Einkünften aufgrund von hohen Fixkosten wie Miete, Lebensmittel und Energie kaum über die Runden kommen. Der Gedanke, auch noch für Zahnersatz Geld aufbringen zu müssen, stellt für diese Betroffenen eine immense Belastung dar.

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Die gesundheitlichen Auswirkungen sind nicht zu vernachlässigen. Geräte wie Mundschutz oder Prothesen sind nicht nur notwendig für das körperliche Wohl, sondern auch für das seelische Gleichgewicht der Menschen. “Je länger diese Schwierigkeiten andauern, desto größer wird das soziale Stigma,” sagt Ofner. Manche Betroffene ziehen sich zurück, weil sie sich beim Essen oder Sprechen unwohl fühlen.

Das Hilfswerk Kärnten ist ebenfalls Teil dieser Initiative, da auch sie die Notwendigkeit einer guten Mundhygiene hervorheben. Margarete Jeschofnik, die Leiterin der Sozialservicestelle, erläutert, dass schlechte Mundgesundheit zu weitreichenden Gesundheitsproblemen führen kann. Unbehandelte Zahnerkrankungen erhöhen das Risiko für ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Ein Beispiel, das sie anführt, ist eine Klientin, die aufgrund fehlender Backenzähne erhebliche Probleme beim Essen hatte. Dies führte zu gesundheitlichen Einschränkungen und einem spürbaren Rückgang ihrer Lebensqualität. Auch ein anderer Klient litt jahrelang unter Zahnproblemen, doch eine Behandlung war für ihn nicht finanzierbar – dies beeinträchtigte nicht nur seine Gesundheit, sondern auch seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich.

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Wichtige Rolle der Prävention

Die Vorbereitungen zur Behandlung begannen bereits, und die ersten Gespräche mit betroffenen Patienten haben stattgefunden. Eberhard Kowatsch betont, dass es bei der Therapie nicht nur um die sofortige Lösung der Probleme geht, sondern auch um langfristige Zahnpflege. „Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn die Zähne nach kurzer Zeit wieder zur Baustelle werden“, so Kowatsch. Er und seine Frau Brigitte setzen auf den Faktor Prävention, um die Behandlungsergebnisse zu sichern.

Die Kritik am österreichischen Gesundheitssystem kommt nicht zu kurz. Laut Brigitte Kowatsch wird die Zahnpflege in Österreich nicht ausreichend gefördert, im Gegensatz zu skandinavischen Ländern, wo Prävention einen höheren Stellenwert hat.

Für die Umsetzung dieses Projekts stellt das Zahnarzt-Ehepaar seine Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung, während die Materiallieferanten auf die Abrechnung verzichten. Mit der Hoffnung, dass weitere Kärntner Ärzte sich der Initiative anschließen und ebenfalls ihre Unterstützung anbieten, möchten die Kowatsch den betroffenen Menschen helfen, nicht nur ihre Zähne, sondern auch ihr Selbstwertgefühl zurückzugewinnen.

Das Projekt „Kärntner Zahn in Not“ wird somit zu einer wichtigen Anlaufstelle für viele, die in der sozialen und finanziellen Notlage stecken und dringend Unterstützung benötigen. Mehr Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten können bei der Caritas Kärnten und anderen Partnern erfragt werden, die in der Region tätig sind.

Quelle/Referenz
kleinezeitung.at

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