Graz

Von Grieskirchen ins Wiener Philharmoniker-Orchester: Karin Bonelli im Fokus

Die talentierte Flötistin Karin Bonelli, Teil der Wiener Philharmoniker, bringt frischen Wind mit ihrer Penthesilea Academy nach Traunkirchen – ein Treffen von Nachwuchstalenten und Musikern!

Karin Bonelli, eine beeindruckende Flötistin, hat in ihrer Karriere bei den Wiener Philharmonikern nicht nur bemerkenswerte musikalische Erfolge erzielt, sondern engagiert sich auch aktiv für die Förderung junger Talente. Seit 13 Jahren ist sie bei dem renommierten Orchester tätig und hat sich als erste Frau in der Bläsersektion behauptet. Besonders hervorzuheben ist ihre Initiative, die Penthesilea Academy, die jungen Musikern hilft, ihre Fähigkeiten für Probespiele zu verbessern und somit den Einstieg in professionelle Orchester zu erleichtern.

Die Bedeutung von Probespielen für Musiker

Probespiele sind entscheidend für die Karriere eines jeden Orchestermusikers. Diese in der Regel sehr stressigen Auditions geben den Musikern 20 Minuten Zeit, ihr Können vor einer Jury zu präsentieren. „Man hat 20 Minuten Zeit, der Jury zu beweisen, dass man der oder die Richtige ist“, erklärt Bonelli. Sie vergleicht diese Herausforderung mit einem Sportwettkampf, da in kürzester Zeit alles abgerufen werden muss, während gleichzeitig kreative Fähigkeiten gefordert sind.

Die Penthesilea Academy: Ein Sprungbrett für Talente

Um auf diese Anforderungen vorzubereiten, gründete Bonelli die Penthesilea Academy. Hier wird den Teilnehmern nicht nur musikalische Fertigkeiten vermittelt, sondern auch mentale und körperliche Unterstützung angeboten. „Ich habe im Laufe meiner Karriere ein Team geschaffen, weil man Unterstützung braucht für gewisse Situationen“, sagt sie. Das Team besteht unter anderem aus einer Mentaltrainerin, einem Körpertherapeuten und Ärzten, was den angehenden Musikern ermöglicht, ganzheitlich zu lernen und sich auf ihre Auditions vorzubereiten.

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Ein einmaliger musikalischer Werdegang

Karin Bonelli, die aus einer Flötistenfamilie stammt, hatte schon in ihrer Kindheit eine klare Vision ihres beruflichen Werdegangs. „Zuerst wollte ich zur Blasmusik, aber mit 12 Jahren hatte ich das Ziel, die Wiener Philharmoniker zu erreichen“, erinnert sie sich. Ihre Entschlossenheit und Leidenschaft für die Musik führten sie schließlich an die Bruckner-Universität und später nach Wien, wo sie mit 23 Jahren die Stelle bei der Wiener Staatsoper gewann.

Einblick in die Herausforderungen des Orchestermusikers

Der Einstieg in die Wiener Philharmoniker war für Bonelli eine große Herausforderung. „In meiner ersten Saison musste ich weit über 40 Opern lernen“, erklärt sie. Der schnelle Lernprozess und das dichte Programm stellen hohe Anforderungen an die Musiker, weshalb eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich ist. Trotz dieser Herausforderungen empfindet Bonelli die Arbeit als bereichernd und gibt ihre Erfahrungen nun an die nächste Generation weiter.

Musik und Emotion: Umgang mit Lampenfieber

Lampenfieber ist ein bekanntes Phänomen unter Künstlern; es begleitet viele von ihnen ihr Leben lang. „Das ist immer ein Thema. Selbst die bekanntesten Sänger haben mit Lampenfieber zu kämpfen“, sagt Bonelli. Wichtig ist für sie der persönliche Umgang mit diesem Druck. Sie hat Techniken wie Yoga und Meditation entwickelt, um sich zu entspannen und in kontrollierten Momenten zu wachsen.

Musikalisches Engagement in Oberösterreich

Bonelli hat auch eine besondere Bindung zu ihrer Heimatregion, besonders zu Traunkirchen, wo sie regelmäßig auftritt. „Es ist schön und gleichzeitig aufregend, in der Heimat aufzutreten. Das gibt mir eine andere Art von Energie“, sagt sie. Mit Konzerten, die regionale Musikgeschichte verbinden, wie dem Liederabend mit Hugo Wolff-Liedern, zieht sie immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich und ihre Akademie.

Eine Flötistin in der Spitzenklasse

Karin Bonelli besitzt mehrere Flöten, darunter eine wertvolle Goldflöte, die auf bis zu 150.000 Euro geschätzt werden kann. Sie spielt momentan eine 14-Karat-Flöte, deren Kosten sich auf etwa 70.000 Euro belaufen. Neben ihrer Tätigkeit bei den Philharmonikern ist Bonelli auch in verschiedenen Kammermusik-Ensembles aktiv, was ihre vielseitige Musikalität unterstreicht und ihren künstlerischen Horizont erweitert.

Ausblick auf die Academy

Die Penthesilea Academy findet über mindestens eine Woche in Ebensee statt und zieht Teilnehmer aus der ganzen Welt an. Bonelli sieht darin eine hervorragende Möglichkeit, jungen Musikern den Einstieg in den professionellen Bereich zu erleichtern, wie es bereits einigen Absolventen gelungen ist, die direkt in Orchester in Deutschland, Polen und England eintraten.

Eine Quelle der Inspiration und Unterstützung

Der Einfluss, den Karin Bonelli auf ihre Schüler und die Musikgemeinschaft ausübt, ist bemerkenswert. Ihr engagement für die Förderung junger Talente und ihre persönlichen Erfahrungen bieten Inspiration und Orientierung. Es zeigt sich, wie wichtig es ist, nicht nur Talent und Technik zu entwickeln, sondern auch die mentale Stärke, die für den Erfolg im Hochleistungsbereich der klassischen Musik erforderlich ist. Bonelli ist ein Vorbild, das durch seine eigene Lebensgeschichte und den Aufbau der Penthesilea Academy den zukünftigen Musikern den Weg ebnet, um ihre Träume zu verwirklichen und in der Musikszene zu bestehen.

Quelle/Referenz
volksblatt.at

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