In Graz bleibt die Diskussion um ein neues Fußballstadion ein heißes Thema. Der Korruptionsfreie Gemeinderatsklub (KFG) hat angekündigt, dass ab Mittwoch Unterschriften für eine Volksbefragung gesammelt werden sollen. Um diese Befragung zu initiieren, sind mindestens 10.000 Unterschriften erforderlich, die das Anliegen unterstützen.
Bisher ist der genaue Wortlaut der Frage, die den Bürgerinnen und Bürgern gestellt werden soll, noch nicht abschließend formuliert. Es ist jedoch vorgesehen, dass die Frage neutral gehalten wird und wahrscheinlich lauten könnte: „Soll die Stadt Graz, mit eigenen finanziellen Mitteln, ein bundesligataugliches Fußballstadion errichten, das dem Grazer Athletiksport Klub (GAK) zur Ausübung des Spielbetriebes zur Verfügung gestellt wird?“ Diese Formulierung zielt darauf ab, die Meinung der Bevölkerung einzuholen, ohne eine bestimmte Position zu favorisieren.
Stadionpläne und aktuelle Entwicklungen
Der Klubobmann des KFG, Alexis Pascuttini, betonte bei einer Pressekonferenz im Grazer Rathaus, dass es dem KFG nicht darum gehe, eine „pro oder contra“-Haltung zur Idee eines zweiten Stadions einzunehmen. Vielmehr wolle man das Stimmungsbild der Bevölkerung dazu erfassen. „Es geht darum, was die Bevölkerung dazu sagt“, erklärte er.
Die Situation in Graz ist komplex. Stadträtin Claudia Schönbacher hat klar gemacht, dass sie „Fakten am Tisch haben“ möchte, um den Bürgerinnen und Bürgern die aktuellen Entwicklungen darzulegen. Das Ergebnis der Volksbefragung soll von der Stadtverwaltung ernst genommen werden. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die finanziellen Mittel der Stadt begrenzt sind. Aufgrund des Schuldenstands müssen Prioritäten gesetzt werden, wenn es darum geht, Gelder für ein neues Stadion bereitzustellen. Pascuttini verwies auf die bereits erheblichen Ausgaben für die neue Neutorgasse.
Das Thema Stadion hat in Graz eine lange Vorgeschichte. Seit Jahren wird darüber debattiert, ob das bestehende Stadion in Liebenau, das aktuell als Heimstätte des SK Sturm dient, weiterhin in dieser Funktion bleiben soll, während der GAK ein eigenes Stadion erhalten könnte. Mehrere Standorte wurden in der Vergangenheit untersucht, und die Lösung mit zwei Stadien schien noch vor einem Jahr möglich. Doch die Stadtregierung hat vor einigen Wochen eingestanden, dass die Kosten zu hoch sind, und plant nun, das bestehende Stadion in Liebenau auszubauen und zu modernisieren. Eine Machbarkeitsstudie dazu steht jedoch noch aus.
Für eine detaillierte Betrachtung des Themas sowie weiterer Entwicklungen wird auf steiermark.orf.at verwiesen.