Im Herzen von Graz bereitet sich die Stadt auf ein bedeutendes Ereignis vor, das die Vielfalt und den interkulturellen Dialog fördern soll: das Fest der Religionen, das am 22. September stattfinden wird. Eva Wenig, die Koordinatorin des Interreligiösen Beirats, hat derzeit alle Hände voll zu tun, um dieses Event auf die Beine zu stellen. Dieser Beirat ist nicht nur ein beratendes Gremium, sondern auch die Stimme von 19 anerkannten Religionsgemeinschaften in Graz. Mit Sitz im Afroasiatischen Institut tagt der Beirat vier Mal im Jahr und spielt eine entscheidende Rolle in der Förderung des interreligiösen Austauschs.
„Wir wollen eine Plattform schaffen, auf der Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen zusammenkommen können“, erklärt Wenig. Die Veranstaltung soll nicht nur das Kennenlernen fördern, sondern auch ein Zeichen für Toleranz und Verständnis setzen.
Vielfalt der Beiräte
Das Engagement in Graz beschränkt sich jedoch nicht nur auf den interreligiösen Dialog. Max Aufischer, der vom Beirat für Menschenrechte spricht, vergleicht das Gremium metaphorisch mit einer Spinne im Netz: „Wir sind ein ausgleichendes Element in einer Vielzahl von Themen, die sich in unserer Arbeit widerspiegeln.“ Der Beirat, der seit 2007 aktiv ist, zählt mittlerweile 30 Mitglieder und hat eine beratende sowie beobachtende Funktion. Die Herausforderungen, die sich aus den Menschenrechten ergeben, sind vielfältig und erfordern einen ständigen Austausch und ein hohes Maß an Zusammenarbeit.
Ein weiterer wichtiger Akteur ist der Migrant:innenbeirat, vertreten durch Irina Karamarkovic, die mit serbischen Wurzeln nicht nur spricht, sondern auch singt. „Wir sind die politische Vertretung der Migrant:innen in Graz und der einzige Beirat, der gewählt wird“, sagt sie stolz. Der Beirat setzte sich aus acht Mitgliedern zusammen, von denen sieben Frauen sind, und stellt eine Brücke zur Kommunalpolitik dar. Ihre Arbeit besteht nicht nur aus Empfehlungen, sondern auch aus direkter Beratung, um die Stimme der Migrant:innen zu stärken.
Den Naturschutz, ein weiteres wichtiges Thema der Stadt, repräsentiert Werner Holzinger vom Naturschutzbeirat. „Wir feiern gerade ein Jahr Wiedergeburt, nachdem wir abgeschafft und wieder installiert wurden“, erläutert er. Das Gremium hat die Aufgabe, die Stadt in Naturschutzfragen zu unterstützen und relevante Stellungnahmen zu veröffentlichen. In einer Zeit, in der Umweltschutz zunehmend in den Fokus rückt, ist der Beitrag des Naturschutzbeirats unerlässlich.
Senior:innenvertretung
Die Stimmen der älteren Generationen finden ebenfalls Gehör. Tina Roth leitet seit 2017 den Senior:innenbeirat und unterstreicht dessen unabhängige Rolle: „Wir beraten die Politik bei Entscheidungen und sind uns mit der Bürgermeisterin einig – handeln statt reden!“ Ziel des Beirats ist es, der Grazer Bevölkerung das umfangreiche Angebot für Senior:innen näherzubringen und Informationen zu verbreiten, damit ältere Menschen positiv in die Gesellschaft integriert werden.
Diese unterschiedlichen Beiräte tragen dazu bei, Graz als ein Ort der Vielfalt und des Dialogs zu festigen. Durch ihre engagierte Tätigkeit bieten sie der Stadt wertvolle Impulse und gewährleisten, dass jede Stimme gehört wird. Das bevorstehende Fest der Religionen wird sowohl ein Fenster in die verschiedenen Glaubensrichtungen der Stadt als auch ein Forum für den Austausch unter den verschiedenen Beiräten darstellen, wodurch ein lebendiges Mosaik der kulturellen Identität Graz‘ gefördert wird.