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Sonnensturm-Gefahr: Unsere Sonne könnte heftige Superflares erzeugen!

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen haben zusammen mit der Universität Graz alarmierende Ergebnisse zu sogenannten Superflares veröffentlicht, die auch unsere Sonne betreffen könnten. Diese gewaltigen Eruptionen auf sonnenähnlichen Sternen ereignen sich durchschnittlich einmal pro Jahrhundert und setzen eine gewaltige Energiemenge frei – mehr als Billionen Wasserstoffbomben und doch häufig unterschätzt, wie die Studienergebnisse verdeutlichen. Diese Eruptionen, die in ihrer Stärke alle bisherigen Sonneneruptionen übertreffen, könnten auch für die Erde potenziell gefährlich werden, da sie elektromagnetische Störungen verursachen, die Luftfahrt und Kommunikationssysteme beeinträchtigen. In einer umfassenden Analyse von 56.450 sonnenähnlichen Sternen wurden 2.889 solcher Superflares identifiziert, was die Häufigkeit dieser Phänomene als zehn- bis hundertmal häufiger als bisher angenommen offenbart, wie MPS berichtet.

Die Macht der Sonne

Die Erhebung zeigt, dass auch unsere Sonne zu solchen gewaltigen Ausbrüchen fähig ist, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, nach wie vor als gering eingeschätzt wird. Dennoch könnte die Aktivität anderer, sonnenähnlicher Sterne auf ein zukünftiges Verhalten unserer Sonne hinweisen. Die Forscher werteten Helligkeitsmessungen des Kepler-Weltraumteleskops aus und fanden heraus, dass ähnliche Sterne alle 100 Jahre Superflares erzeugen. Die Studie bestärkt frühere Annahmen, dass es unter bestimmten Bedingungen auch bei unserer Sonne zu heftigen Ausbrüchen kommen kann. Dies wird durch historische Daten unterstützt, wie etwa Baumringe und Gletschereisproben, die Hinweise auf vergangene solare Aktivitäten liefern, jedoch keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Häufigkeit der Superflares zulassen, erklärt ORF.

Die neuen Erkenntnisse machen deutlich, dass extreme Sonnenstürme ein Bestandteil des natürlichen Verhaltens der Sonne sind. Dabei ist die Vorhersage solcher Ereignisse von entscheidender Bedeutung, um mögliche Infrastruktur- und Satellitenschäden zu verhindern. Mit der ESA-Raumsonde Vigil, die ab 2031 in Betrieb genommen werden soll, gibt es bereits Pläne, um bessere Vorhersagen für zukünftige Weltraumwetterphänomene wie Superflares zu ermöglichen. Durch die rechtzeitige Abschaltung von Satelliten könnte man sich vor den verheerenden Auswirkungen solcher Eruptionen schützen, betonen die Wissenschaftler in ihrer aktuellen Veröffentlichung.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Naturkatastrophe
Genauer Ort bekannt?
Graz, Österreich
Beste Referenz
steiermark.orf.at
Weitere Quellen
mps.mpg.de

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