GrazLeibnitz

Segen für den Wein: Tradition und Hoffnung in Frauenberg feiern

In Graz fand am Freitag ein besonderer Gottesdienst in der Wallfahrtskirche von Frauenberg statt, geleitet vom Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl. Anlässlich des Festtags des Apostels und Evangelisten Johannes segnete er den steirischen „Johanneswein“ und weitere Weine. Diese Tradition, die die Bischöfliche Gutsverwaltung Schloss Seggau und das Landesweingut Silberberg fortgeführt haben, zieht auch prominente Gäste an, darunter der Altlandeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der Bürgermeister von Leibnitz Michael Schumacher und die steirische Weinkönigin Marlene Niederl. Wie kathpress.at berichtete, erinnerte der Bischof an die Legende, dass Johannes einst mit vergiftetem Wein umgebracht werden sollte, was jedoch misslang. „Im gesegneten Johanneswein machen wir uns diese Liebe Gottes zu uns Menschen bewusst“, sagte Krautwaschl. Diese Tradition, in der Wein gesegnet, getrunken und genossen wird, zeugt von der Großartigkeit der Schöpfung.

Nach dem Gottesdienst fand im neu errichteten Seggau-Keller der Weinbauschule Silberberg eine Weinverkostung statt. Experten kündigten an, dass der neue Weinjahrgang besonders gut werden solle, obwohl die Ernte im Vorjahr um etwa ein Drittel geringer ausgefallen ist. Diese jahrhundertealte Tradition der Johannesweinsegnung wird in vielen steirischen Pfarren lebendig gehalten und zieht jährlich Weinbauern zur Feier zusammen, um den gesegneten Wein in ihre Fässer zu gießen, der dann im Laufe des Jahres konsumiert wird.

Literarische Verbindung zur Tradition

Das segensreiche Ereignis in Graz lässt sich auch mit einem bedeutenden literarischen Werk verknüpfen: „Der Ackermann aus Böhmen“ von Johannes von Tepl, das um 1401 entstand. In diesem spitzen Dialog zwischen einem Landmann und dem Tod thematisiert der Autor grundlegende Fragen des Lebens und der Moral. Diese Überlegungen könnten als eine Art geistige Reflexion auf die Bedeutung des Lebens und des kulinarischen Genusses, wie ihn die Weinsegnung verkörpert, angesehen werden. Das Werk gilt als eines der einflussreichsten der spätmittelalterlichen deutschen Literatur und reflektiert auch einen humanistischen Gedanken – eine Idee, die durch gesegneten Wein und Gemeinschaft in Gottesdiensten bewahrt wird, wie es beim Ackermann der Fall ist, wo der Mensch und seine Beziehung zum Göttlichen im Vordergrund stehen.

Kurze Werbeeinblendung

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
In welchen Regionen?
Graz, Frauenberg, Leibnitz
Genauer Ort bekannt?
Frauenberg, Österreich
Beste Referenz
kathpress.at
Weitere Quellen
en.wikipedia.org

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"