Sanierung von Claire's Austria: 70 Jobs in Gefahr – Was nun?

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Claire's Austria befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Ein Sanierungsplan wurde genehmigt, um 70 Arbeitsplätze zu sichern.

Claire's Austria befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Ein Sanierungsplan wurde genehmigt, um 70 Arbeitsplätze zu sichern.
Claire's Austria befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Ein Sanierungsplan wurde genehmigt, um 70 Arbeitsplätze zu sichern.

Sanierung von Claire's Austria: 70 Jobs in Gefahr – Was nun?

Am 10. November 2025 fand die Sanierungsplantagsatzung im Konkursverfahren der „Claire’s Austria GmbH“ in Wien statt. Die österreichische Tochtergesellschaft der amerikanischen Mode- und Schmuckkette Claire’s hat in den letzten Monaten erhebliche finanzielle Schwierigkeiten durchlebt. Im Zuge des Verfahrens kam es bereits zu Filialschließungen und Warenabverkäufen. Der Mitarbeiterstand wurde auf 47 Personen reduziert, da der Konkurrenzdruck in der Branche zugenommen hat.

Die Mehrheit der anwesenden Gläubiger stimmte einem Sanierungsplanangebot zu, welches eine 20-prozentige Sanierungsplanquote vorsieht. Davon sind 5 Prozent als sofortige Barquote bis zum 15. Dezember 2025 fällig. Weitere fünf Prozent müssen innerhalb von sechs, zwölf und 18 Monaten nach Annahme des Sanierungsplans gezahlt werden. Insgesamt wurden Insolvenzforderungen in Höhe von rund 1,58 Millionen Euro angemeldet, wobei davon knapp 850.000 Euro bei den Sanierungsplanquoten zu berücksichtigen sind, wie 5min.at berichtet.

Sanierungskonzept und finanzielle Herausforderungen

Anfang September 2025 zeigten verschiedene Interessenten beim Insolvenzverwalter Interesse an der Übernahme von Waren- und Lagerbeständen sowie Standorten der Claire’s Austria GmbH. Allerdings lagen die Kaufangebote für die Warenbestände weit unter dem Verkehrswert. Ein potenzieller Käufer, der auch die Muttergesellschaft der Claire’s Austria GmbH erworben hat, strebt die Sanierung des Unternehmens an. Der Insolvenzverwalter steht hierbei in engem Austausch mit dem Interessenten und dessen rechtlichem Vertreter, wie der Kurier hervorhebt.

Aktuell übersteigen die monatlichen Ausgaben die Einnahmen, was eine Fortführungsfinanzierung erforderlich macht. Für einen koordinierten Abverkauf sind neben der Finanzierung auch ein Sanierungsplan und die Finanzierung der Fortführung für die nächsten zwei bis drei Monate notwendig. Es wird erwartet, dass die Barquote durch Zuschüsse der Mutter- oder Großmuttergesellschaft finanziert wird.

Rechts- und wirtschaftliche Rahmenbedingungen der Insolvenz

Das Insolvenzverfahren hat das Ziel, die gleichmäßige Befriedigung aller Gläubiger sicherzustellen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens wiederherzustellen. Der Gesetzgeber möchte dauerhaft überschuldete Unternehmen vom wirtschaftlichen Leben ausschließen, um andere Unternehmen vor Forderungsausfällen zu schützen. Der Insolvenzverwalter ist beauftragt, die Insolvenzmasse zu verwalten und die Gläubiger zu bedienen, während die Sanierung nicht der Hauptzweck des Verfahrens ist, sondern der Schutz der Gläubiger. Diese Aspekte der Unternehmenssanierung und -besteuerung werden detailliert in einem Beitrag von Juhn.com erläutert.

Die Claire’s Austria GmbH betreibt Filialen an mehreren Standorten in Österreich, darunter Wien, Graz und Klagenfurt. Die erfolgreiche Sanierung des Unternehmens könnte zahlreiche Arbeitsplätze sichern und die Wettbewerbsfähigkeit im Herausforderungsumfeld der Modeschmuckbranche stärken. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die geplanten Maßnahmen erfolgreich umzusetzen und weitere Insolvenzen zu vermeiden.