In Graz entwickelt das Technologie-Unternehmen Infineon etwas wirklich Aufregendes. Anstatt herkömmliche Plastik-Bankomatkarten zu verwenden, haben die Ingenieure hier eine nachhaltige Karte aus Holz entworfen. Diese innovative Idee könnte die Art und Weise, wie wir Geld ausgeben, grundlegend verändern und den schlechten Auswirkungen von Plastik auf die Umwelt entgegenwirken.
Aktuell gibt es weltweit rund 9 Milliarden Plastik-Bezahlkarten, die eine enorme Umweltbelastung darstellen. Nachdem die Entwickler von Infineon zwei Jahre lang daran gearbeitet haben, verkündeten sie stolz, dass ihre neue Bankomatkarte nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch grundlegender hinsichtlich ihrer Konstruktion ist. Stefan Rohringer, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, hebt hervor: „Es kommt alle drei Jahre eine neue Karte und dann sind wir genau in diesem Prozess: Kann ich das wieder zurückführen und in diesem Austausch andere Materialien hineinbringen, die umweltverträglicher genutzt und auch entsorgt werden können.“ Mit der neuen Holzkarte wird Plastik überflüssig. Und der Benutzer hat nichts mit dieser umweltfreundlicheren Lösung zu vermissen, da sie die gleichen Funktionen bietet.
Die Technik hinter der Holzkarte
Was die Holzkarte so besonders macht, ist die Technik, die in das Modul integriert ist. Bei herkömmlichen Karten ist der Aufbau komplizierter, sie enthalten oft einen Kupferdraht, der für die Funktion notwendig ist. Infineon hat jedoch diese Kupferantenne in das Modul selbst integriert, was die gesamte Konstruktion erleichtert und verbessert. Projektleiter Benno Flecker erklärt: „Normalerweise ist in der Bankomatkarte eine Kupferantenne eingebaut, das ist ein sehr dünner Kupferdraht, insgesamt 2,8 Meter. Diesen Kupferdraht haben wir jetzt in das Modul integriert.“
Die neuen Holz-Bankomatkarten haben also das gesamte Zahlungssystem in einem Chip, was sie nicht nur effizienter, sondern auch anpassungsfähiger macht. Es bedeutet, dass die Technologie in einer Vielzahl von Materialien verarbeitet werden kann, also nicht nur in Holz, sondern auch in Keramik oder recyceltem Kunststoff. Flecker betont, dass dies eine Revolution darstellt: „Es ist definitiv eine Revolution, weil es kein vergleichbares Produkt am Markt gibt.“
In der Produktionsphase bietet die neue Methode auch ökologische Vorteile: Der CO2-Ausstoß bei der Herstellung einer Bankomatkarte könnte um bis zu 60 Prozent gesenkt werden. Mit einem vereinfachten Aufbau bleibt der Transport der Rohkarten und damit verbundene Emissionen aus, da nur noch ein Schritt für die Fertigung notwendig ist. „Eine Holzkarte bauen, den Chip einbauen, vielleicht steirisches Holz verwenden, fertig ist die Geschichte“, erklärt Rohringer. Erste Pilotversuche mit verschiedenen Herstellern sind bereits im Gange und könnten bald in eine breite Marktverfügbarkeit übergehen.
Dank dieser Initiative ist die Zukunft der Geldkarte nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch technologisch fortschrittlicher. Die Entwicklungen von Infineon könnten ein entscheidender Schritt in Richtung eines nachhaltigeren Zahlungsverkehrs sein. Details zu diesem innovativen Ansatz können in einem Artikel auf steiermark.orf.at gefunden werden.