Bei der diesjährigen Kanu-Freestyle-Europameisterschaft in Graz zeigte die Deutsche Nationalmannschaft mit 23 Sportlern eine beeindruckende Leistung. Besonders hervorgetan hat sich dabei Naya Daruwala, eine 19-jährige Lehramtsstudentin vom Kanuclub Zugvogel aus Zündorf, die in zwei verschiedenen Bootsklassen antrat.
Der Kanu-Freestyle, der sich aus dem Wildwasser-Kanusport entwickelt hat, ist für seine spektakulären Figuren bekannt. Während dieser Sportart, die seit 2006 offiziell anerkannt ist, versuchen die Athleten, auf stehenden Wellen oder Walzen Tricks auszuführen. Die Bewertung erfolgt durch Schiedsrichter, die jedem Trick unterschiedlich hohe Punktzahlen zuordnen. Naya hat sich in diesem Jahr einer besonders anspruchsvollen Herausforderung gestellt, indem sie sowohl im K1 (Einer-Kajak) als auch im C1 (Einer-Canadier) wettkampfete.
Die Herausforderung in Graz
In Graz startete Naya Daruwala im ersten Heat als dritte Kanutin. Diese frühe Startzeit ist für viele Athleten eine nervenaufreibende Herausforderung, da die Schiedsrichter in dieser Phase oft noch nicht ihre besten Leistungen zeigen. Trotz der Aufregung gelang es ihr, sich im Starterfeld von 35 Teilnehmerinnen einen Platz unter den ersten 20 zu sichern. Dies war ein bedeutendes Ziel für sie, da nur die besten Fahrerinnen in die nächsten Runden aufsteigen können.
Im Kanu-Freestyle zählt nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Kreativität und Präzision der ausgeführten Tricks. In der Vorrunde erzielte Daruwala 500 Punkte und sicherte sich damit den 17. Platz, was den Einzug ins Viertelfinale bedeutete. Hier konnte sie ihre Punktzahl auf 560 steigern, verlor jedoch im Laufe der Konkurrenz einen Platz und endete schließlich mit Platz 18 im Einer-Kajak.
Erfolge und Herausforderungen
Im C1 gelang es Naya, sich in das Halbfinale zu retten. Obwohl sie im Laufe des Wettkampfes solide Punkte sammelte, patzte sie beim ersten Trick, was zu Punktabzügen führte. Diese Fehler sind im Kanu-Freestyle besonders schwerwiegend, da sie einen direkten Einfluss auf die Endbewertung haben. Am Ende belegte Daruwala im C1 den achten Platz, was für sie dennoch einen Erfolg darstellt.
Naya Daruwala blickt bereits auf ihre nächsten Ziele. Im kommenden Jahr plant sie, an der Kanu-Freestyle-Weltmeisterschaft in Bayern teilzunehmen. Um sich optimal vorzubereiten, hat sie zahlreiche Trainingseinheiten im Flachwasser des Zündorfer Yachthafens eingeplant, um ihre Technik weiter zu verfeinern und die komplizierten Tricks zu üben, die im Wettkampf entscheidend sein können. Die Passanten sollten sich also auf die beeindruckenden Fähigkeiten einer talentierten Sportlerin gefasst machen, die nichts weniger als Höchstleistungen anstrebt.