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Die israelische Dramatikerin Yael Ronen ist zurück am Schauspielhaus Graz und bringt mit „Slippery Slope“ ein provokantes „Fast-Musical“ auf die Bühne, das alle Register emotionaler Erlebnisse zieht. Regisseur Felix Hafner inszeniert die österreichische Erstaufführung mit einem bunten Spektakel voller kultureller Anspielungen und scharfer gesellschaftlicher Kritiken. Diesen Dienstag, am 8. Februar, wird das Publikum in ein vielschichtiges Drama mitunter in die Welt des berühmten schwedischen Sängers Gustav Gundesson eingeführt, der, gleich einer nervösen Nervensäge, durch diverse kulturelle Einflüsse navigiert und dabei sowohl seine Muse als auch die Schattenseiten des Ruhms entdeckt. Kulturelle Aneignung, Missbrauch und Cancel-Culture spielen dabei zentrale Rollen. Wie krone.at berichtet, werden die Themen durch humorvolle Szenen und mitreißende Musik von Sandy Lopičić, unterlegt, während die Charaktere zwischen Skepsis und Widerspruch hin- und hergerissen sind.
Wilde Wendungen und skandalöse Enthüllungen
Das Stück entfaltet sich als scharfer Kommentar zur zeitgenössischen Unterhaltungsindustrie und ihren Skandalen. Insbesondere Gustav, hervorgehoben durch Željko Marović, wird von Vorwürfen und einem Netz aus Verdächtigungen überschattet. Pikanterweise wird seine Beziehung zu Sky, gespielt von Luiza Monteiro, thematisiert – eine talentierte Romni, die aus Gustavs Schatten tritt und zur erfolgreichen Pop-Sensation avanciert. Wie schauspielhaus-graz.buehnen-graz.com erläutert, bleibt dabei unklar, wer am Ende tatsächlich profitiert und wer ausgenutzt wird.
Musikalisch wird „Slippery Slope“ zu einem feurigen Potpourri aus Revue-Nummern, Diskursen über soziale Gerechtigkeit, und eingängigen Melodien. Hafner spielt gekonnt mit den Klischees des Musicals und sorgt dafür, dass sich das Ensemble, unterstützt von abwechslungsreichen Outfit-Wechseln, stimmlich und visuell in Szene setzt. Die rasanten Dialoge sind gespickt mit scharfen Observationen, die zum Nachdenken anregen, während die zugleich unterhaltsamen und ernsten Themen den Zuschauer fesseln. Das Bühnenbild, mit überdimensionalen Lichtinstallationen, versetzt die Gäste in eine kaleidoskopische Welt, die sowohl die Faszination als auch die Abgründe der aktuellen Gesellschaft aufzeigt.
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