Manuel Ganahl, ein vertrautes Gesicht in der österreichischen Eishockeyszene, verlässt nach acht Jahren den KAC und wechselt zu den Graz99ers. Die Nachricht über seinen Wechsel sorgte für erhebliche Erstaunen bei den Fans, die ihn nur schwer ohne das ikonische Rotjacken-Jersey auf dem Eis sehen können. In einer Kolumne in der „Neue“ lässt der Nationalspieler tief in seine Gedanken und Beweggründe zu diesem Schritt blicken.
Die acht Jahre, die Ganahl in Klagenfurt verbrachte, waren nicht nur sportlich, sondern auch emotional von großer Bedeutung. „Ein lachendes und weinendes Auge“ begleitete ihn während seines Wechsels. Er fühlte sich stark mit dem Verein und der Region verbunden. Doch die Sehnsucht nach einer neuen Herausforderung trieb ihn schließlich nach Graz. „Das Projekt Graz99ers mit dem neuen Präsidenten Herbert Jerich hat mich so sehr gereizt“, erklärt er. Dies zeigt, dass er bereit ist, eine neue Ära im Eishockey zu beginnen.
Neues Kapitel in Graz
Was erwartet ihn in Graz? Ganahl spricht von einer „Aufbruchsstimmung“ bei den Graz99ers. Obwohl die Stadt ihm nicht ganz unbekannt ist – er war bereits von 2009 bis 2015 dort aktiv – gibt es viele Aspekte, die sich verändert haben. „Ich weiß noch, wo man Einkaufen kann und wo es einen guten Kaffee gibt“, scherzt er, aber versichert auch, dass die Eishalle viele Verbesserungen erfahren hat. „Der Kabinentrakt ist neu, der Kraftraum ist super ausgestattet“, äußert er sich begeistert über die neuen Rahmenbedingungen.
Mit seinem Wechsel bringt Ganahl nicht nur seine sportlichen Fähigkeiten, sondern auch eine Reihe privater Herausforderungen mit. Er und seine Frau Madlen müssen sich an das neue Umfeld anpassen, nachdem sie in Klagenfurt viele Freundschaften geschlossen hatten. „Das Abschiednehmen war belastend“, gesteht er. Neben dem Umzug hatte das Paar auch eine Hochzeit geplant, die sie in diesem Jahr in Vorarlberg feierten.
Herausforderungen und Erwartungen
Die Herausforderungen, die mit einem Transfer verbunden sind, sind oft vielfältig. „Kistenschleppen, Organisieren des Siedelns, Behördengänge und vieles mehr“ gehören dazu, und Ganahl beschreibt, dass diese logistischen Aufgaben ebenfalls seine Zeit in Anspruch genommen haben. Trotz der Arbeit am neuen Zuhause bleibt die Vorfreude auf das Eishockey hoch. „Mit 20 neuen Spielern haben wir hohe Ziele!“, bekundet er.
Der Wechsel konnte für Ganahl auch eine Wendung im Spielstil und in der Teamkultur darstellen. Er erkennt an, dass es notwendig ist, neue Strukturen und Hierarchien zu etablieren, um die Klubidentität zu stärken. „Es entsteht eine komplett neue Klubidentität. Aber genau das reizt mich an meinem Wechsel. Ich will bei diesem Projekt dabei sein“, sagt er mit Überzeugung.
Für den 34-Jährigen ist dies eine aufregende Phase in seiner Karriere, und es wird spannend zu beobachten sein, wie sich die Graz99ers unter seinem Einfluss entwickeln. Während sich die Stadt und die Eishalle verändern, bleibt Ganahl optimistisch, dass der frische Wind, der nun durch den Verein weht, zu sportlichem Erfolg führen wird.
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