Am 24. Oktober 2024, versammelten sich zahlreiche Frauen in Graz, um mit einer kreativen Aktion auf die bestehende Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen aufmerksam zu machen. Die KPÖ Steiermark nutzte dafür ein unkonventionelles Motto: „Ungleichheit hat einen langen Bart“. Diese Aktion fiel zeitlich inmitten des bevorstehenden Equal Pay Days, der am 25. Oktober gefeiert wird und an dem viele Frauen ab diesem Datum bis Jahresende für ihre Arbeit unbezahlte Stunden leisten, da sie nach wie vor 18,5 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.
Dutzende Frauen trugen lange Bärte und erregten somit das Interesse der Passanten auf dem Grazer Südtiroler Platz. Die Teilnehmerinnen luden die Schaulustigen ein, symbolisch den „Bart der Ungleichheit“ zu stutzen oder zu rasieren. Diese Geste sollte die Dringlichkeit der Forderungen nach fairer Bezahlung, gerechter Verteilung von Haus- und Sorgearbeit sowie der Einführung flächendeckender kostenloser Kinderbetreuung unterstreichen.
Ein Unrecht im System
Die KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler, die auch an der Aktion teilnahm, äußerte sich klar zur aktuellen Situation: „Trotz jahrzehntelanger Kämpfe der Frauenbewegung verdienen Frauen in der Steiermark noch immer deutlich weniger als Männer.“ Ihr Statement macht deutlich, dass die strukturelle Ungleichheit viele Bereiche betrifft. Branchen mit einem hohen Frauenanteil finden sich oft in einem unterdurchschnittlichen Lohnniveau, während die unvergütete Haus- und Sorgearbeit, die überwiegend von Frauen geleistet wird, die Lücke weiter vergrößert.
Die Aktion war nicht nur ein kreativer Aufruf zur Beachtung der Probleme, sondern auch ein Ausdruck des anhaltenden Engagements der Frauenbewegung für Gleichheit. Die Sichtbarkeit der Veranstaltung bot der Öffentlichkeit die Gelegenheit, über die Ungleichheiten nachzudenken, die täglich bestehen. Frauen arbeiten nicht nur für ihren Lohn, sondern auch hart für die Anerkennung und den Respekt, den sie verdienen. Die KPÖ unterstreicht, dass der Gleichheitskampf noch lange nicht gewonnen ist, und fordert eine klare Antwort von der Gesellschaft und der Politik.