In einem bedeutenden Schritt zur Modernisierung des Grazer Sportstandorts hat die Stadtregierung beschlossen, die Merkur Arena für Fußballfans attraktiver zu gestalten. Die derzeitige Kapazität von rund 15.300 Plätzen wird auf mehr als 20.000 erhöht, um internationale Spiele, darunter Länder- und Champions-League-Partien, wieder in Graz zu ermöglichen.
Die Entscheidung, die bestehende Anlage in Liebenau umfassend zu modernisieren und auszubauen, wurde von der Stadtkoalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ am Montag bekannt gegeben. Ein zusätzliches Stadion, das lange diskutiert wurde, ist damit vom Tisch. Als Hauptargument für diese Wahl nannte die Stadt die Entwicklungen der Kosten, die in den letzten Jahren gestiegen sind. Es ist geplant, dass die Merkur Arena auch weiterhin den beiden Grazer Fußballvereinen, Sturm und GAK, als Heimstätte dient.
Ausblick auf die Modernisierung
Die Stadt Graz wird in Zusammenarbeit mit den Vereinen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, um die genauen Anforderungen festzulegen und die Kosten zu ermitteln. Diese Studie, die bis Mitte 2025 abgeschlossen sein soll, ist mit 270.000 Euro veranschlagt. Bürgermeisterin Elke Kahr teilte mit, dass mit dieser Lösung beiden Vereinen eine Heimat geboten wird, die modernen Standards entspricht. Die Vorbereitungen liefen bereits über den Sommer, und im Oktober wird der Gemeinderat über die Fortschritte informiert.
Ein umfassendes Bedarfsprogramm wird die spezifischen Anforderungen der beiden Vereine präziser feststellen. Im Rahmen dieser Planungen sollen zum Beispiel Brandschutz und Stadiontechnik überprüft sowie mögliche An- und Abreiseprobleme für die Fans angegangen werden. Darüber hinaus wird ein Verkehrskonzept entwickelt, um die logistische Anreise zu optimieren. Diese Schritte sind entscheidend, um den neuen Anforderungen von Großveranstaltungen gerecht zu werden.
Zu den geplanten Änderungen gehören auch die Erhöhung der Sicherheitsstandards und die Schaffung zusätzlicher Verpflegungs- und Sanitäranlagen. Zudem wird der Hospitalitybereich erheblich erweitert, mit einem Platzangebot für bis zu 2.000 Gäste, zusätzlichen Skyboxen und Logen. All diese Maßnahmen sollen die Merkur Arena nicht nur für Besucher, sondern auch für VIP-Gäste attraktiver machen.
Die Modernisierung wird auch den Spieler- und Betreuerbereich betreffen, mit Erweiterungen für Aufwärmbereich und einer Spielerlounge. Die Kabinen, Dopingkontrollräume und Büros für UEFA-Offizielle sollen internationale Standards erfüllen. Auch die Medienlandschaft im Stadion, einschließlich Kommentatoren- und Fotograferäumen, wird vergrößert. Zusätzlich plane man, moderne Energiesysteme wie Photovoltaikanlagen zu integrieren, um die Nachhaltigkeit des Stadions zu verbessern.
Besonders spannend ist die Möglichkeit, dass das Stadion nach Belieben der beiden Heimvereine farblich und optisch vielfältig angepasst werden kann. Eine moderne Fassadenbeleuchtung soll dafür sorgen, dass die Außendarstellung des Stadions flexibel gestaltet werden kann, was die Identität der Clubs weiter stärken wird.
Die Entscheidung für eine umfassende Renovierung und Erweiterung der Merkur Arena öffnet nicht nur dem Fußball in Graz neue Tore, sondern könnte auch neue Impulse für den Sporttourismus in der Region geben. Die Stadt Graz verfolgt mit diesem Schritt das Ziel, moderne Sportinfrastruktur zu schaffen, die sowohl den ansässigen Vereinen als auch zukünftigen Großereignissen gerecht wird. Für detaillierte Informationen zu den Planungen und Fortschritten ist der Artikel auf www.diepresse.com empfehlenswert.