Am kommenden Sonntag wird im Freiburger Münster der ermordete Priester Max Josef Metzger seliggesprochen. Dies geschieht in Vertretung des Papstes durch den vatikanischen Kurienkardinal Kurt Koch. Unter den Gästen wird auch Bischof Wilhelm Krautwaschl aus Graz anwesend sein, der in einem Grußwort an die Bedeutung Metzgers für die katholische Kirche erinnert.
Max Josef Metzger, geboren 1887 in Schopfheim, war von 1915 bis 1928 in Graz als Seelsorger tätig. In dieser Zeit stellte er sich gegen die Konventionen seiner Zeit und entwickelte sich zu einem entschiedenen Pazifisten. Besonders während seiner Zeit als Militärpfarrer im Ersten Weltkrieg wurde ihm das Leid der Menschen an der Front bewusst, was zu seiner lebenslangen Friedensarbeit führte.
Ein unbequemer Mensch für die Kirche
Bischof Krautwaschl hebt hervor, dass Metzger in der steirischen Kirche oft als „unbequem“ galt, da er sich gegen die herrschenden Ideologien wandte und sich für Frieden und Ökumene einsetzte. Sein Widerstand gegen die Nationalsozialisten und seine pazifistische Haltung brachten ihn in große Schwierigkeiten. Bereits im Jahr 1933 formulierte er in einer Denkschrift seine Bedenken gegen die NS-Ideologie, was zu mehrfachen Verhaftungen führte. Schließlich wurde er 1943 in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und 1944 hingerichtet.
Während seiner Zeit in Graz setzte sich Metzger leidenschaftlich für soziale und religiöse Belange ein. Er gründete nicht nur eine Missionsgesellschaft, sondern auch die ökumenische Bruderschaft „Una Sancta“, welche sich für die Einheit der Christenheit starkmachte. Unter dem Eindruck sozialer und wirtschaftlicher Krisen gründete er zahlreiche karitative Organisationen, die jedoch ohne staatliche Genehmigung initiiert wurden, was letztlich zu seinem Weggang aus der Steiermark führte.
Die Ulrichskirche in Graz-Andritz war über viele Jahre hinweg die zentrale Wirkungsstätte von Metzger. An diesem Ort erinnert seit einigen Jahren ein Stolperstein an seinen Einsatz. Zudem trägt ein Hörsaal an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz seinen Namen.
Bei der Seligsprechung in Freiburg wird es eine besondere musikalische Darbietung geben: Einige Lieder, die Metzger kurz vor seiner Hinrichtung schrieb, sollen aufgeführt werden. Zudem wird eine Reliquie, die Fragmente seiner Knochen enthält, präsentiert. Diese Zeremonie wird Hunderte von Besuchern anziehen, die testamentarisch der herausragenden Rolle von Metzger für den Frieden und den interkonfessionellen Dialog gedenken wollen.
Die Würdigung von Max Josef Metzger ist nicht nur ein Gedenken an einen Märtyrerpriester; sie erinnert auch an den mutigen Einsatz für Frieden in einer Zeit großer Dunkelheit. Details zur Seligsprechung finden sich in einem Bericht von www.katholisch.at.